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Pressemitteilung 110-2023: Goldene Ehrenamtskarte als Anerkennung


Landrat Christian Meißner übergibt sie an Lucia und Johannes Dauer / „Ohne Ehrenamtliche wäre vieles einfach nicht machbar“
 

LICHTENFELS (30.03.2023). „Ohne Ehrenamtliche würde in den kleinen Dörfern vieles nicht funktionieren“, sagt Lucia Dauer. Für sie und ihren Mann ist es „eine Herzensangelegenheit“, dass sie sich für ihr Dorf und das gesellschaftliche Leben einsetzen – seit Jahrzehnten. Für ihr großes Engagement überreichte ihnen Landrat Christian Meißner am Montag die goldene Ehrenamtskarte. Diese wiederum ist eine Anerkennung und sie bringt ihren Inhabern bayernweit viele Vergünstigungen.

Landrat Christian Meißner unterstrich: „Es ist mehr als beeindruckend, was unsere Ehrenamtlichen im Landkreis Lichtenfels leisten – ihre Arbeit ist unbezahlt und unbezahlbar. Ohne sie wäre vieles schlicht nicht machbar, würde vieles einfach nicht funktionieren. Unsere Ehrenamtlichen tragen maßgeblich dazu bei, dass das Leben in unserem Landkreis für andere und damit für uns alle besser wird.“

Der Landrat betont weiter: „Wir sind sehr dankbar, dass es bei uns so viele Menschen gibt, die sich in ihrer Freizeit für andere engagieren, ob in Vereinen, Verbänden oder Rettungsorganisationen, ob als Vorlesepaten oder Hospizbegleiter. Sie sind ‚tragende Säulen unserer Gesellschaft und das möchten wir würdigen.“ 

Aus diesem Grund gibt der Landkreis Lichtenfels auch die Bayerische Ehrenamtskarte aus, die es in zwei Kategorien gibt, blau und gold. Inzwischen gibt es im Landkreis rund 1.060 Ehrenamtskarteninhaberinnen und –inhaber, lässt Susanne Tischer wissen, am Landratsamt zuständig für deren Betreuung. 

Die Dauers aus Wallersberg engagieren sich seit Jahrzehnten für die Feuerwehr und für den Kapellenerhaltungsverein „Sankt Katharina“. Mehr als 40 Jahre ist Johannes Dauer bei der Feuerwehr Mosenberg, Wallersberg, Frankenberg, 24 Jahre war er Kommandant, erzählt er. Als er 1995 1. Kommandant wurde, sei es eine seiner ersten Amtshandlungen gewesen, eine Frauengruppe zu gründen – mit Erfolg: Sie ist heute noch aktiv wie auch deren Gründungsmitglieder. 

Dass seine Frau Lucia (inzwischen seit 28 Jahren) mit dabei ist, versteht sich da gewissermaßen von selbst: „Eigentlich war es so geplant, dass die Frauen aushelfen, falls was passiert, wenn die Männer tagsüber auf der Arbeit sind. Dann haben wir aber alle Leistungsabzeichen gemacht und sind bis heute dabei“, erinnert sie sich. Einmal im Monat trifft sich die Feuerwehr Mosenberg, Wallersberg, Frankenberg zur Übung, informiert Johannes Dauer. Sie organisiert das alljährliche Johannisfeuer und den Familiennachmittag. In diesem Winter veranstaltete die Wehr erstmals eine „Christbaum-Verbrennung“, bei der die Geselligkeit im Vordergrund stand. „Der Zusammenhalt der Dorfgemeinschaft“ – das sei es, was es ausmache, was einer der Beweggründe für ihr ehrenamtliches Engagement ist, sagen die Dauers. 

„Wenn keiner Verantwortung übernimmt, geht nichts vorwärts. Freilich ist das immer mit Arbeit verbunden“, sagt Lucia Dauer. Beispielsweise war die Wallersberger Dorfgemeinschaft mehr als 1000 Stunden für die Innenrenovierung ihrer „Katharinen-Kapelle“ im Einsatz – dabei hat das Dorf gerade mal 35 Einwohnerinnen und Einwohner. Mehr Mitglieder – 45 an der Zahl – hat der Kapellenerhaltungsverein, der 2010 zum Erhalt der kleinen Kirche gegründet wurde. Johannes Dauer ist seither Vorsitzender, seine Gattin Mitglied.

Sie haben „einfach Freude am Helfen, sich einzubringen“, sagen sie – es sei für sie „einfach selbstverständlich“. Dass ehrenamtliches Engagement in der heutigen Zeit alles andere als selbstverständlich ist, betonte Landrat Christian Meißner. Deswegen sei es auch so wichtig, das herauszustellen und dafür Dank zu sagen. „Unsere Ehrenamtlichen bauen mit am Fundament, auf dem unsere Gesellschaft steht“, unterstrich der Landrat Christian Meißner. Es sei wichtig, die Leistungen herauszustellen und dafür Dank zu sagen. Gleichzeitig gelte es aber auch, immer wieder Menschen zu motivieren, sich ehrenamtlich für andere einzusetzen. 

Genau da setzt die Bayerische Ehrenamtskarte an, mit der Ehrenamtliche eine Reihe von Vergünstigungen erhalten.

Hintergrund: Wer bekommt die Bayerische Ehrenamtskarte?

Die blaue Ehrenamtskarte, die drei Jahre gültig ist, können alle Bürgerinnen und Bürger ab 16 Jahren beantragen, die

•    sich seit mindestens zwei Jahren freiwillig durchschnittlich fünf Stunden pro Woche gemeinwohlorientiert oder bei Projektarbeiten mindestens 250 Stunden jährlich engagieren oder
•    Inhaber einer Juleica (Jugendleitercard) sind oder
•    aktiv in der Freiwilligen Feuerwehr sind mit abgeschlossener Truppmannausbildung bzw. mit mindestens abgeschlossenem Basis-Modul der Modularen Truppausbildung (MTA), oder
•    als Einsatzkräfte im Katastrophenschutz und im Rettungsdienst mit abgeschlossener Grundausbildung tätig sind oder
•    als Reservist regelmäßig aktiven Wehrdienst in der Bundeswehr leisten, indem sie entweder in den vergangenen zwei Kalenderjahren insgesamt mindestens 40 Tage Reservisten-Dienstleistung erbracht haben oder in den vergangenen zwei Kalenderjahren ständiger Angehöriger eines Bezirks- oder Kreisverbindungskommandos waren, oder
•    einen Freiwilligendienst ableisten in einem Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ), einem Freiwilligen Ökologischen Jahr (FÖJ) oder einem Bundesfreiwilligendienst (BFD).

Die unbegrenzt gültige goldene Ehrenamtskarte erhalten auf Antrag

•    Inhaber des Ehrenzeichens des Ministerpräsidenten,
•    Feuerwehrdienstleistende und Einsatzkräfte im Rettungsdienst und in sonstigen Einheiten des Katastrophenschutzes, die eine Dienstzeitauszeichnung nach dem Feuerwehr- und Hilfsorganisationen-Ehrenzeichengesetz (FwHOEzG) haben,
•    Reservisten, die seit mindestens 25 Jahren regelmäßig aktiven Wehrdienst in der Bundeswehr leisten, indem sie in dieser Zeit entweder insgesamt mindestens 500 Tage Reservisten-Dienstleistung erbracht haben oder in dieser Zeit ständiger Angehöriger eines Bezirks- oder Kreisverbindungskommandos waren, und
•    Ehrenamtliche, die seit mindestens 25 Jahren mindestens fünf Stunden pro Woche oder 250 Stunden pro Jahr ehrenamtlich tätig waren.

Vergünstigungen mit der Ehrenamtskarte
Die Bayerische Ehrenamtskarte ist ein sichtbares Zeichen der Anerkennung für besonderes bürgerschaftliches Engagement. Ausgegeben wird die Bayerische Ehrenamtskarte vom Landkreis Lichtenfels in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Ministerium für Familie, Arbeit und Soziales. Dadurch soll Ehrenamt belohnt werden zum Beispiel durch

•    attraktive Preisenachlässe bei Unternehmen, Firmen etc., die Akzeptanzpartner sind
•    Vergünstigungen zum Beispiel bei Eintrittspreisen staatlicher Einrichtungen wie Museen, Burgen, Schlösser und der Seeschifffahrt
•    Vergünstigungen beim Besuch von Kultur- und Freizeiteinrichtungen (Theater, Freizeitpark)
•    Rabatte und Nachlässe bei kommunalen Anbietern und Einrichtungen wie zum Beispiel Schwimmbäder, Apotheken, Friseuren etc.
•    überregionale Verlosungen zur Teilnahme an exklusiven Veranstaltungen (zum Beispiel Preisverleihungen, Neujahrsempfänge, Ehrenamtskongress)

Rund 4.000 Akzeptanzpartner auf regionaler Ebene gibt es in ganz Bayern. Welche Akzeptanzpartner bei uns im Landkreis dabei sind und mehr über die Ehrenamtskarte unter Landkreis Lichtenfels, Oberfranken, Bayern | Ehrenamtskarte (lkr-lif.de), weitere Informationen unter www.ehrenamtskarte.bayern.de.  

Unternehmen, Einrichtungen, Firmen, Restaurants, Lebensmittelmärkte, und alle anderen im Landkreis Lichtenfels, die das Engagement der Ehrenamtlichen würdigen und als Akzeptanzpartner Vergünstigungen anbieten möchten, werden dabei immer gesucht. Auch die Ehrenamtskarteninhaber selbst können Akzeptanzpartner werben. Ansprechpartnerin am Landratsamt Lichtenfels bei allen Fragen rund um die Ehrenamtskarte ist Susanne Tischer (Mail: ehrenamtskarte@landkreis-lichtenfels.de). 
 

Landrat Christian Meißner überreichte die goldene Ehrenamtskarte an Lucia und Johannes Dauer. Foto: Heidi Bauer

Landrat Christian Meißner (rechts) überreichte die goldene Ehrenamtskarte an Lucia und Johannes Dauer, links im Bild Susanne Tischer, die am Landratsamt zuständig ist für die Betreuung der Ehrenamtskarteninhaber. Foto: Landratsamt Lichtenfels/Heidi Bauer

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