Wird es herbstlich, werden Gemüsebeete geräumt, manches im Staudengarten zurückgeschnitten und das Laub fällt von den Bäumen. Doch wohin mit dem vielen organischen Material? Für Wertstoffhof und Biotonne zu schade, finden die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie und raten zum Kompostieren.
„Gold des Gärtners“ wird fertiger Kompost auch genannt, denn er ist wertvoller Dünger und Bodenverbesserer. Doch oft gibt es Unsicherheiten bezüglich des Pflanzenmaterials, das einen Komposthaufen füllt.
Kleinstlebewesen setzen das organische Material zu gutem Humus um. Foto: Christine Scherer/Bayerische Gartenakademie
Gutes Kompostieren
Verschiedene Klein- und Kleinstlebewesen setzen das organische Material zu gutem Humus um. Sie benötigen für ihre Arbeit ein gewisses Maß an Feuchtigkeit, aber auch eine gute Durchlüftung und eine ausreichende Menge Nährstoffe aus dem zugeführten organischen Material. Eine ausgewogene Mischung im Komposthaufen ist deshalb wichtig. Rasenschnitt wird beispielsweise mit lockerem und trockenem Material gemischt, feuchte Materialien nur in dünnen Schichten eingeräumt.
Kompostieren von giftigen Pflanzenteilen
Können giftige Pflanzenteile auf den Kompost? Hier herrscht oft große Unsicherheit. In der Natur gibt es Pflanzenarten, die für Mensch und Tier giftige Stoffe enthalten. Einige werden in unseren Gärten als Zier- oder Nutzpflanzen angebaut. Manchmal finden sich die natürlichen Gifte nur in bestimmten Teilen einer Pflanzenart wie Blättern oder Früchten, in anderen Fällen ist die ganze Pflanze giftig. Giftige Pflanzen verrotten nach dem Absterben ebenso wie alle anderen. Sie werden von Mikroorganismen zersetzt, die ursprünglichen Inhaltsstoffe verändern sich und werden nach und nach abgebaut, so dass von den Giften nichts mehr übrigbleibt. Beispiel: Thuja- oder Eibenschnitt kann zerkleinert in dünnen Schichten dem Kompost zugeführt werden.
Eine ausgewogene Mischung im Komposthaufen ist deshalb wichtig. Foto: Christine Scherer/Bayerische Gartenakademie
Kompostieren von Laubblättern
Nicht überall kann Herbstlaub liegen bleiben. Auf Wegen und Rasen kommt es weg, genauso wie in Teichen. Falllaub eignet sich beispielsweise zum Mulchen von Staudenbeeten, Hecken, Baumscheiben und Gemüsebeeten ohne Bewuchs. Doch fällt zu viel an, kann es auch kompostiert werden. Vor allem schwer verrottbares Material wie Eichen- oder Nusslaub wird besser zersetzt, wenn es zerkleinert ist. Ganz einfach geht es mit dem Rasenmäher: Das Laub wird einfach in den Auffangsack „gemäht“ und dann schichtweise mit anderem Material auf den Kompost gegeben.
Auch Laub darf auf den Kompost. Foto: Christine Scherer/Bayerische Gartenakademie
Kompostieren von Unkräutern
Jäten Sie Samenunkräuter rechtzeitig bevor sie Blütenknospen angesetzt haben, können Sie getrost auf den Kompost. Ist der Zeitpunkt jedoch verpasst, dann zwicken Sie entweder die Blütenstände ab oder entsorgen Sie die Pflanzen über die Biotonne, um eine Ausbreitung im Garten zu verhindern.
Auch Wurzelunkräuter könnten auf den Komposthaufen. Allerdings müssen sie ausgetrocknet sein, was bei heißen Sommertemperaturen leichter passiert. Jetzt im Herbst ist die Entsorgung über die Biotonne sinnvoller.
Für den Kompost ungeeignet
Doch nicht alles aus dem Garten eignet sich zum Kompostieren. Manche Schaderreger können auf dem Kompost im Garten überdauern, da die Rottetemperatur nicht ausreichend hoch ist. Mit der späteren Ausbringung von Kompost im Frühjahr besteht die Möglichkeit die Schaderreger im Garten zu verbreiten und Pflanzen erneut zu infizieren. Vom Kompostieren von Pflanzenteilen mit Maden, Kohlhernie, Welke- und Fäulniskrankheiten sowie anderen Pilzen, Viren und tierischen Schädlingen, die Stängel oder Wurzel schädigen, ist daher abzusehen. Nutzen Sie hierfür die Biotonne, Restmülltonne oder die Grüngutannahmestellen.
Wer weitere Fragen hat, wendet sich an das Gartentelefon (Tel.: 0931/9801-147) oder schreibt eine E-Mail an bay.gartenakademie@lwg.bayern.de.
Weitere Informationen gibt es auf den Internetseiten der Bayerischen Gartenakademie:
www.lwg.bayern.de/gartenakademie/gartendokumente/wochentipps/285459/index.php
www.lwg.bayern.de/gartenakademie/index.php
www.lwg.bayern.de/gartenakademie-infoschriften - Infoschriften
www.lwg.bayern.de/gartenakademie-gartentipps - jede Woche neu
www.lwg.bayern.de/gartenakademie-gemueseblog - Neues aus dem Schaugarten
www.lwg.bayern.de/gartenakademie-gartencast - Gartentipps zum Hören
Autorin Isolde Keil-Vierheilig, Bayerische Gartenakademie
Bilder: © Christine Scherer, Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim