In den vergangenen Jahren erlebten wir einen immer längeren Herbst, bevor kalte Temperaturen die Winterruhe brachten. „Das bietet in vielen Regionen die Möglichkeit auch jetzt noch Salate im Garten zu pflanzen, um später ernten zu können“, wissen die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie.
Durch den Klimawandel haben wir ein größeres Anbau- und Erntefenster, sodass ein Gemüsegarten lange Zeit grün da steht. Wir können fast das ganze Jahr für den Gemüseanbau nutzen. Außerdem schützt eine ganzjährige Bedeckung den Boden.
Letzte Salate pflanzen
Entstehen nun auf den Beeten Lücken durch Abernten und Entfernen von Sommergemüsepflanzen, so lässt sich problemlos Pflücksalat und Endivien sowie Batavia-Salat pflanzen. Manche Gärtner bieten außerdem Chinakohl- und Zuckerhutpflanzen an. Durch warme Temperaturen und Niederschläge wachsen die Pflanzen teilweise zu großen Köpfen heran. Chinakohl und Zuckerhut sind kälteverträglich und legen daher oft auch noch im November an Größe zu.
Empfindlichere Pflücksalate und Endivien decken Sie bei drohendem Frost mit einem Vlies ab. Oft sind es nur wenige einzelne Nächte, die diese Maßnahme erfordern. Die Aussaat von Asia-Salaten und sogenannten Babyleafs ist ebenfalls noch möglich. Schon bald erscheinen junge frische Blättchen für die Ernte.
Feldsalat
Beliebt ist der Feldsalat, der den ganzen Herbst und Winter hindurch schmackhafte Blattrosetten bildet. Im September wird noch gesät: breitwürfig, besser aber in Reihe, was die Pflegemaßnahmen im Beet erleichtert. Praktischer ist das Pflanzen. Hierfür wird der Feldsalat in kleine Töpfchen oder Erdwürfel gesät. Erscheinen junge Blätter, bekommt er seinen Platz im Beet.
Viele Gärtnereien bieten mittlerweile schon fertige Erdpresstöpfchen mit Jungpflanzen an. Jede freie Beetlücke kann dann schnell mit jungem Feldsalat bestückt werden. Schon nach wenigen Wochen sind die Blattrosetten erntereif. Bis Mitte Oktober können Sie noch ins Freie pflanzen, im Kleingewächshaus auch noch später. Die Ernte der kleinen Blattrosetten erfolgt dann im Winter und im Frühjahr. Feldsalat benötigt wenig Platz, sodass auch Blumenkästen oder andere Gefäße zum Anpflanzen geeignet sind. Eine Vliesauflage bei strengem Frost im Winter schützt vor Schäden.
Spinat
Als Nachkultur der Sommergemüse eignet sich auch Spinat. Das Aussäen in einer Reihe erleichtert das Hacken und Unkrautjäten. Alle drei bis fünf Zentimeter kommt ein Saatkorn in die Rille. Sind mehrere Reihen auf dem Beet, so beträgt der Reihenabstand mindestens 25 Zentimeter, damit die Pflanzen genügend Abstand zueinander haben. Dann hält man die Aussaat feucht bis die Keimblätter erscheinen. Falls das Saatgut schlecht keimt, kann es daran liegen, dass der Boden einen sehr hohen Humusanteil besitzt, was der Spinat nicht mag.
Weitere Gemüsearten für die Ernte im Spätherbst
Doch es gibt noch andere Gemüsearten, die nun leere Plätze im Beet einnehmen können. Schnellwachsend sind Radies, die mit Frühjahr- und Herbstsorten gesät werden. Gartenkresse und Salatrauke sind ebenfalls schnelle Lückenfüller. Durch die kühleren Tage und Nächte besteht jetzt die Chance Blätter ohne Löcher zu kultivieren. Verursacher war den Sommer über der Erdfloh, der sich bei heißer und trockener Witterung massiv vermehrt hatte.
Wer weitere Fragen hat, wendet sich an das Gartentelefon (0931/9801-147) oder schreibt eine E-Mail an bay.gartenakademie@lwg.bayern.de. Weitere Informationen auf den Internetseiten der Bayerischen Gartenakademie:
www.lwg.bayern.de/gartenakademie/index.php
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Autorin: Isolde Keil-Vierheilig, Bayerische Gartenakademie
Fotos: Christine Scherer und Isolde Keil-Vierheilig © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim