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Gartentipp 10-2020: Orange ist die Farbe des Sommers: der Kalifornische Mohn


Leuchtende Blüten sind wahre Hingucker und Magneten für Bienen und andere Insekten   

Jetzt knallt die Farbe Orange in manchen Gärten, aber auch in Bereichen des öffentlichen Grün, auf Straßeninseln. Auffällig blüht der Goldmohn dort, wo es sehr warm und eher trocken ist. Die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie Veitshöchheim stellen die Pflanze vor. Die meiste Zeit eher unscheinbar, öffnen sich die farbigen Blüten bei Sonnenschein, bringen strahlende Farbkleckse in den Garten und sind wahre Hingucker.

Goldmohn mit Hummel (Foto: Bayerische Gartenakademie)

Eine Pflanze mit vielen Namen
„Goldmohn“ ist ein üblicher und ausdrucksstarker Name für die Pflanze, die leuchtende Blüten hervorbringt. Diese stehen mit vier Kelchblättern einzeln auf kahlen Blütenstängeln, deren Länge etwa 20 bis 30 Zentimeter beträgt. Der Name „Kalifornischer Mohn“ beschreibt die Herkunft, wo der Mohn ganze Felder überzieht, denn die Heimat sind der süd-westliche Teil der USA sowie Mexiko. Ein dritter Name, der ebenfalls direkt etwas über die Blütenpflanze aussagt ist „Schlafmützchen“. Im Jungstadium der Blüte werden die goldgelben oder knallorangefarbenen Kronblätter von grünen Kelchblättern umschlossen. Durch die lange kegelige Form sieht die Blütenknospe aus wie eine kleine Schlafmütze. Vergessen wir nicht den botanischen Namen. Dieser lautet Eschscholzia californica, richtig mit zwei „sch“.

Schlafmützchen (Foto: Bayerische Gartenakademie)

Überlebenskünstler bei Trockenheit
Der Goldmohn ist eine pflegeleichte Pflanze. Wo sie sich wohlfühlt, vermehrt sie sich durch Selbstaussaat. Besonders gefällt es ihr auf trockeneren Standorten und findet deshalb Platz in Steingärten, auf sandigen Böden und trockenheitsverträglichen Blumenmischungen. Die Blütezeit liegt in den Sommermonaten Juni bis August. Nicht nur das menschliche Auge wird angezogen, die Blüten sind wahre Magnete für Bienen und auch andere Insekten.

Nach der Blüte entwickeln sich Samen. Die Pflanzen wachsen meist einjährig, das heißt sie keimen, wachsen und blühen in einem Jahr. Manche Samen keimen noch im Spätsommer und überwintern als junge Pflanzen in milden Gebieten. Im nächsten Jahr blühen sie dann schon früher. Der Kalifornische Mohn ist ein wahrer Sonnenanbeter. Er öffnet seine Blüten nur bei Sonnenschein. Bei bedecktem Himmel, in späten Abendstunden und am frühen Morgen sowie nachts sind die Blüten senkrecht nach oben zusammengeklappt.

Goldmohn in Blühmischung (Foto: Bayerische Gartenakademie)

Und übrigens…
Der Goldmohn gehört zur Familie der Mohngewächse, bildet aber keine typischen Mohnkapseln wie Klatschmohn. Alle Pflanzenteile sind giftig. Somit konnte Eschscholzia californica auch zur Giftpflanze des Jahres 2016 gewählt werden. Als Schnittblume eignet sich der Kalifornische Mohn nicht, denn schon bald nach dem Schneiden fallen die Blütenblätter ab. Die Hauptfarbe der flachen Blüten ist goldgelb bis goldorange, meist mit einem dunkleren Farbfleck am Blütenboden. Jedoch gibt es auch Sorten mit weiß-cremefarbenem bis hin zu rötlichem Touch. Manchmal sind auch Mischungen und halbgefüllte Sorten erhältlich. Die Blätter stark gefiederten Laubblätter sind grau-grün oder blau-grün und stehen im Kontrast zu den leuchtenden Blüten. 

Wer weitere Fragen hat, wendet sich an das Gartentelefon (Tel.: 0931/9801-147) oder schreibt eine E-Mail an bay.gartenakademie@lwg.bayern.de. Weitere Informationen gibt es auf den Internetseiten der Bayerischen Gartenakademie unter

 www.lwg.bayern.de/gartenakademie/index.php.

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Autorin: Isolde Keil-Vierheilig, Bayerische Gartenakademie
Fotos: © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim

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