LICHTENFELS (13.11.2019). Aufgrund der langanhaltenden Hitze- und Trockenphasen sterben momentan viele Bäume ab. In den Wäldern sind es vor allem Fichten und Kiefern, die aus dem Wald geschafft werden müssen, um die Verbreitung des Borkenkäfers einzudämmen. Neben den Waldbäumen haben auch viele Obstgehölze den Sommer nicht schadlos überstanden. Viele sind abgestorben oder haben vermehrt Totholz gebildet.
Im heimischen Garten oder auf der Steuobstwiese wird dieses Totholz jedoch meist entfernt, entweder aus Gründen der Verkehrssicherheit oder weil es als „unschön“ erachtet wird. Die abgestorbenen Obstbaumteile bieten jedoch vielen, teils gefährdeten, Tierarten einen wertvollen Lebensraum. Beispielsweise zimmern Spechte Höhlen in das absterbende Holz, in denen dann Vögel, Fledermäuse und Siebenschläfer ein Zuhause finden.
Viele unserer wildlebenden Tierarten sind spezialisiert auf Totholz. Ihr Erhalt hängt damit vom Erhalt des Totholzes ab. Eine Entfernung sollte deshalb unterbleiben, wo immer es geht. Foto: Norbert Wimmer
Insekten wie Holzbienen können sich in das Totholz einbohren und ihren Entwicklungszyklus durchlaufen. Der durch Zersetzung entstehende Mulm stellt einen Lebensraum für seltene und vom Aussterben gefährdete „harmlose“ Insekten dar. Wenn das Totholz schlussendlich auf dem Boden liegt, finden Amphibien und Reptilien darunter einen Unterschlupf.
Viele unserer wildlebenden Tierarten sind spezialisiert auf Totholz. Ihr Erhalt hängt damit vom Erhalt des Totholzes ab. Eine Entfernung sollte deshalb unterbleiben, wo immer es geht.
Wenn Sie zum Erhalt Totholz beitragen möchten, sind folgende Grundsätze zu beachten:
• Stehendes Tot- und Faulholz (Stämme und dürre Wipfel) sind wertvoller als liegendes.
• Dickes Tot- und Faulholz ist wertvoller als dünnes.
• Sonnenexponiertes Totholz ist beschattetem Totholz vorzuziehen, da ein wesentlicher Teil der holzbewohnenden Insektenarten sehr wärmeliebend ist.
Wenn aus Gründen der Verkehrssicherheit stärkeres Totholz anfällt kann, dieses beispielsweise als Totholzpyramide aufgestapelt werden.
Die abgestorbenen Obstbaumteile bieten vielen, teils gefährdeten, Tierarten einen wertvollen Lebensraum.
Stehendes Tot- und Faulholz oder aufgeschichtete Totholzpyramiden sind wertvoller Lebensraum für Tiere und Insekten.
Fotos: Landratsamt Lichtenfels/Thomas Fischer