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Von A wie Ananas bis Z wie Zabaione


Gefrorene Gaumengenüsse direkt frisch vom Hof: Erlebnisbäuerin Elisabeth Hofmann geht mit ihrer Eis-Manufaktur in Kösten neue Wege der Milch-Vermarktung

Von Heidi Bauer, Pressestelle

Stehen Sie mehr auf Orange-Weißbier oder Holunder-Sorbet? Lieber Aprikose mit Thymian, Panna-Cotta mit Himbeeren oder Karamell mit gesalzenen Nüssen, sind Sie eher der Avocado-Typ oder bevorzugen Sie das Klassische mit Bourbon-Vanille? Haben Sie nicht auch gelegentlich oder öfter Appetit auf ein leckeres, frisches Eis? 

Auf ihrem Erlebnisbauernhof in Kösten sorgt Elisabeth Hofmann neuerdings für Abhilfe mit gefrorenen Gaumengenüssen: Bei 25 Sorten haben Schlemmer in ihrer Manufaktur in Kösten im wahrsten Sinne des Wortes die Qual der Wahl. „Eis aus ganz frischen und qualitativ besten Zutaten, sonst schmeckt es ja nicht“, sagt die 58-Jährige, während sie mit einem riesigen Spritzbeutel die dick-cremige Masse in die dafür vorgesehenen großen und kleinen runden Becher spritzt. Pfirsich-Sahne und Joghurt-Sauerkirsch mag sie persönlich am liebsten. 

Frische Milch als Rohstoff

Schoko-Eis ist dunkel und dank der Schokosstückchen sehr intensiv im Geschmack. Das Holunder-Sorbet prickelt wie trockener Secco auf der Zunge, Tiramisu entführt den Gaumen mit knuspriger Keks-Garnitur auf eine kulinarische Italienreise. Frische Milch als „Rohstoff“ liefern die mehr als 70 Kühe auf dem eigenen Hof der Hofmanns in Kösten jeden Tag jede Menge. Doch Elisabeth Hofmann wollte außer Quark „mal etwas anderes machen“. Nicht zuletzt auch mit Blick auf das Obst, das die Bäume auf ihren Wiesen im Sommer in großer Menge tragen.

Mit der Eismanufaktur hat sich Elisabeth Hofmann einen Traum erfüllt. (Foto: Heidi Bauer)

„Wir wollten die gute Rohmilch von unseren Kühen, die übrigens genfrei gefüttert werden, besser und auch regionaler vermarkten – nicht zuletzt mit Blick auf den Umweltgedanken“, sagt die Landwirtin aus Kösten. Als eine Freundin zur Geburtstagsfeier ihres Mannes selbst gemachtes Eis vom Bauernhof mitbrachte und sie in der Folge immer wieder danach gefragt wurde, kam Elisabeth Hofmann auf die Idee, selbst Eis zu machen. Als sie im Herbst vergangenen Jahres nach einer Möglichkeit suchte, den alte Hof der Familie rentabler zu gestalten, setzte sie den Plan kurzentschlossen um.

Einen Traum erfüllt

„Ich habe mir mit der Eismaschine einen Traum erfüllt und freue mich, dass mein Eis den Leuten anscheinend schmeckt“, lässt die Erlebnisbäuerin wissen. Hauptberuflich ist sie eigentlich Fremdsprachenkorrespondentin und unterrichtet inzwischen auch Deutsch als Fremdsprache. Doch wenn sie nachmittags heimkommt, geht sie vollends in der Arbeit auf dem Hof auf, den sie mit ihrem Mann und Sohn in der 7. bzw. 8. Generation bewirtschaftet.

Für die Eis-Manufaktur wurde ein kleiner Teil des alten Anwesens umgebaut – die Maschine selbst wurde von einem Patisserie-Chef in Betrieb genommen, die Erlebnisbäuerin zwei Tage geschult. Ihr neues Hobby bereitet Elisabeth Hofmann viel Freude: „Es macht Spaß, aber es dauert auch Stunden.“ Von 15 bis 21 Uhr stand sie am Vortag in der Eis-Küche, um neun Sorten zuzubereiten, abzufüllen und schließlich bei 24 Grad minus im Umluft-Eisschrank einzufrieren, erzählt sie. 

Mehr als 25 Sorten Eis bietet Elisabeth Hofmann in ihrer Manufaktur an. (Foto: Heidi Bauer)

Die frische Rohmilch vom Hof wird in der Maschine bei der Zubereitung pasteurisiert, das Obst stammt von den eigenen Streuobstbäumen oder wird von anderen Höfen gekauft. Inzwischen darf sich die Bäuerin über eine große Nachfrage nach ihrem frischen Eis freuen. 

Das gibt es auf dem Hof im kleinen Selbstbedienungslädchen in kleinen und großen Behältern zum Mitnehmen und freitags frisch vom Eiswagen auf die knusprige Waffel oder in den Becher. 

„Aus der Region für die Region: Elisabeth Hofmann zeigt – wie alle Direktvermarkter in unserer Region -, wie innovativ und zukunftsfähig Landwirtschaft sein kann“, unterstreicht der Lichtenfelser Landrat Christian Meißner. „Ich danke Frau Hofmann für ihren Mut, neue Wege zu gehen. Das hat sie in der Vergangenheit schon häufiger getan. Gerade mit Blick auf die aktuellen Entwicklungen sehe ich bei unseren Bürgerinnen und Bürgern ein Umdenken und eine Rückbesinnung darauf, vor Ort erzeugte Lebensmittel zu kaufen, und freue mich sehr darüber. Unsere Landwirte in der Region stehen für mit hoher Qualität produzierte Lebensmittel. Die Vermarktung regionaler Produkte, gilt es weiter auszubauen und zu fördern. Da setzt auch das Konzept unserer Öko-Modellregion an.“

Erlebnisbäuerin Elisabeth Hofmann aus Kösten (Foto: Heidi Bauer)

      „Eis aus ganz frischen und qualitativ besten Zutaten – sonst schmeckt es nicht“: Das ist für Erlebnisbäuerin Elisabeth Hofmann aus Kösten das Wichtigste bei der Herstellung der Eiscreme. Alle Fotos: Landratsamt Lichtenfels/Heidi Bauer

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