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Pressemitteilung 403-2022: Altlandrat Reinhard Josef Leutner im Alter von 80 Jahren verstorben


Kondolenzbuch liegt im Landratsamt Lichtenfels bis 9. Dezember 2022 aus

Liebe Bürgerinnen und Bürger,
 
es ist heute meine traurige Pflicht, Ihnen mitteilen zu müssen, dass unser geschätzter 
 
Altlandrat Reinhard Josef Leutner
 
verstorben ist.
 
Altlandrat Reinhard Josef Leutner war zugleich Visionär und Motor für den Landkreis Lichtenfels. Ohne seine „Vision“ des „warmen Heilwassers“ im jetzigen Bad Staffelstein gäbe es heute keine über die Landkreisgrenzen hinaus bekannte Obermain Therme mit dem Kurpark und der Kureinrichtung. Das alles war der Grundstock für die Badanerkennung im Jahr 2001. Der danach einsetzende (Kur-) Tourismus ist heute Motor und Lebensgrundlage für viele Bürgerinnen und Bürger unseres Landkreises.


Ein weiterer Meilenstein war seine Vorstellung von einer optimalen Versorgung von Patientinnen und Patienten in Wohnortnähe. Hier gelang es ihm mit seiner einzigartig, einnehmenden Art, die Entscheidungsträger in München von der Notwendigkeit eines Ersatzneubaus für das Helmut-G.-Walther-Klinikum in Lichtenfels zu überzeugen und politisch im Kreistag mit breiter Zustimmung anstelle einer langwierigen Generalsanierung auf den Weg zu bringen. Das Ergebnis ist heute für Alle sichtbar. Um ein weiterhin wirtschaftliches Arbeiten in „seinem“ Helmut-G.-Klinikum Lichtenfels zu ermöglichen, erfolgte zum 01.01.2005 die Umgründung des Regiebetriebs in die Helmut-G.-Walther-Klinikum Lichtenfels GmbH. Mit der Beteiligung des Landkreises Lichtenfels an der zum 01.01.2008 gegründeten Regiomed-Kliniken GmbH als länderübergreifender Krankenhaus-Holding und der Einbringung der örtlichen Betriebs-GmbH in diese wurde die Voraussetzung für die Etablierung der neu geschaffenen Neurochirurgischen Fachabteilung am Standort Lichtenfels geschaffen. 


Auch die Bildung der jungen Generation lag ihm sehr am Herzen. In seiner Amtszeit erfolgten die Erweiterung der Viktor-von-Scheffel-Realschule in Bad Staffelstein, des Meranier-Gymnasiums Lichtenfels und die Generalsanierung der Realschule Burgkunstadt um hier nur die großen Baumaßnahmen zu erwähnen. Ständige Verbesserungen in der Sachausstattung aller weiterführender Schulen im Landkreis waren auch in finanziell schwierigen Zeiten eher die Regel als die Ausnahme. „Die Jugend muss auch im ländlichen Raum die bestmöglichen Chancen haben“, war sein Credo. Für die Sicherheit der jungen Erwachsenen hat er das Fifty-Fifty-Bus-und Taxi-Projekt ins Leben gerufen. Als Umweltbildungseinrichtung wurde die Umweltstation in Weismain vom Landkreis Lichtenfels etabliert. Die heimische Wirtschaft lag ihm am Herzen. Hierzu wurde die Stelle des Wirtschaftsförderers geschaffen. Später kam die Kreisentwicklung hinzu. „Sein Gottesgarten“ sollte immer Aushängeschild sein. Dazu hat er auch darauf Wert gelegt, dass die Rad- und Wanderwege einheitlich beschildert wurden. Auch das Klimaschutzkonzept wurde von Reinhard Leutner als Landrat ins Werk gesetzt.


Ein persönliches Anliegen von ihm war auch die Ausrichtung „seines“ Landratsamts als moderne und stets bürgernahe Verwaltung, die den Bürgerinnen und Bürgern auf Augenhöhe und nicht hoheitlich gegenübertrat und vordergründig beratend Lösungen suchte. Auch als „Chef“ der Verwaltung war er in seiner Ausrichtung geradlinig.


Reinhard Josef Leutner war in vielen Bereichen gesellschaftlich, kulturell und politisch aktiv und hat auch dort Verantwortung übernommen. U.a. im Beirat der Friedrich-Baur-GmbH kämpfte er für den Standort Burgkunstadt/Altenkunstadt/Weismain und somit um den Erhalt von Arbeitsplätzen. Als Stiftungsrat der Oberfrankenstiftung bzw. Koinor-Horst-Müller-Stiftung sorgte er stets dafür, dass auch Unterstützens werte Maßnahmen im Landkreis Lichtenfels bei der Ausreichung von Stiftungsgeldern berücksichtigt wurden.
Die Aufzählung könnte noch länger weitergehen. 
Reinhard Leutner war bodenständig und in seiner Heimatgemeinde Marktgraitz und dem Maintal mit seinen Wahrzeichen Kloster Banz und Vierzehnheiligen stark verwurzelt.


Der Landkreis Lichtenfels nimmt Abschied von einem großen Kommunalpolitiker, der es auch verstanden hat, über Parteigrenzen hinweg des Beste für „seinen Gottesgarten am Obermain“ zu erreichen.
Unsere Anteilnahme gilt seiner Ehefrau Renate Leutner, seinen beiden Töchtern und der gesamten Familie. Auf Wunsch der Familie wird die Beisetzung im engsten Familienkreis stattfinden.
 
Es liegt ein Kondolenzbuch im Foyer des Landratsamtes bis 9. Dezember 2022 aus.


In stillem Gedenken
 
Christian Meißner
Landrat
 

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