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Pressemitteilung 274-2023: Jahrzehnt des ÖPNV im Landkreis ausgerufen


Historisch: erstmals Stundentakt im Landkreis-Busverkehr/ Vorzeigelandkreis im ländlichen Raum

Summary:
Diese Eröffnungsfeier war ein historischer Termin, da

- ab jetzt der LK LIF vollständig in den Tarifverbund des VGN integriert ist,
- erstmals ein Stundentakt zwischen sechs (von elf) Ortszentren besteht
- und der LK LIF damit vom „ÖPNV-Entwicklungsland“ zum „Vorzeigelandkreis im ländlichen Raum“ geworden ist.
 

LICHTENFELS (30.07.2023). „Das Jahrzehnt des ÖPNV´s im Landkreis Lichtenfels kann kommen“. Mit diesen Worten brachte Landrat Christian Meißner bei der Eröffnungsfeier am Samstag, den 29. Juli, auf den Punkt, was ihn schon seit seinem Amtsantritt umtreibt: der gesamte Landkreis Lichtenfels ist nun in das Tarifgebiet des Verkehrsverbundes Großraum Nürnberg (VGN) integriert. Damit einher ging auch eine Ausweitung des Angebotes an Buslinien. „Denn was nutzt mir ein 49-Euro Ticket, wenn es kein Busangebot gibt, auf dem ich fahren kann?“ so die einhellige Meinung der künftigen Nutzer am Samstagvormittag auf dem Michelauer Anger. 

Vorzeigelandkreis im ländlichen Raum

Meißner stellte heraus, dass es viele Jahre in Anspruch genommen hat, die notwendigen Buskonzessionen und die Ausweitung des Busangebotes, wie im Nahverkehrsplan 2016 vom Kreistag einstimmig beschlossen, in Übereinstimmung zu bringen. Damit werde der Landkreis von einem „ÖPNV-Entwicklungsland“ zu einem „Vorzeigelandkreis im ländlichen Raum“, so seine Prognose. 
Ihm sei es zudem wichtig gewesen die Unternehmen vor Ort mitzunehmen in die Umgestaltung des Busangebotes. Bei allen EU-weit ausgeschriebenen Buslinien konnte regionalen Busunternehmen der Zuschlag durch den Kreisausschuss erteilt werden. „Auch die Rufbusfahrten werden ausschließlich von heimischen Unternehmen übernommen.“ so der Landrat sichtlich zufrieden. 
Daher bedankte er sich bei allen Busunternehmen: neben dem OVF sind dies die Firmen Kaiser, Gärtenroth und Deuber, Modschiedel. Auf einigen Linien ist auch die Firma Gehringer, Ebensfeld im Einsatz. 

Noch viel Arbeit – Landrat gibt Ausblick

Der ÖPNV sei ein „atmendes System“ und deshalb ständigen Änderungen unterworfen, umriss der Landrat seinen Ausblick auf die kommenden Jahre. Der ab dem 31. Juli gültige und für den Landkreis gänzlich neue Stundentakt von Lichtenfels und Michelau über Marktzeuln und Burgkunstadt nach Altenkunstadt und Weismain müsse nun mit Leben erfüllt werden. „Das bedeutet aber auch, dass wir hier und dort Anpassungen am Fahrplan vornehmen müssen, da z.B. größere Baustellen im Straßenverkehrsnetz zu erwarten sind“. 

Allen Kreisräten und Kreisrätinnen sprach er seinen Dank aus für die durchgehend einstimmigen Beschlüsse in Sachen ÖPNV seit 2013. Damit steht nun der dritte Kreistag hinter dem Ausbau des Busverkehrs. „Dankbar bin ich, dass uns alljährlich auch die finanziellen Mittel an die Hand gegeben wurden und werden, um den Nahverkehrsplan aus dem Jahr 2016, in dem alle Linien bereits beschlossen wurden, ins Werk zu setzen.“ resümierte der Landkreischef. Als Nächstes stehe die Integration des Stadtverkehrs Lichtenfels zum 1. September 2025 auf der Agenda.

Appell zur Nutzung des Busangebotes

Nun seien aber die Bürgerinnen und Bürger am Zug, um das Angebot mit Leben zu füllen. „Ob Sie den Klimaschutz voranbringen, die privaten Kosten senken oder einfach nur die neugeschaffenen Freiheiten nutzen wollen, wir bieten Ihnen ab dem 31. Juli 2023 dazu die Gelegenheiten“. appellierte Meißner an die (künftigen) Fahrgäste. Das Deutschlandticket und die Angebote des VGN, wie etwa „egon“, böten dazu auch noch günstigere Tarife als bisher.

VGN begrüßt die Ausweitung des Lichtenfelser Angebotes

Der Chef des Verkehrsverbundes, Andreas Mäder, war selbst angereist, um die Komplettierung des Tarifgebietes mit zu feiern. In seiner Ansprache blickte er zurück auf den 01.01.2015, dem Beitrittsdatum des Landkreises in den VGN. 
„Für den Klimaschutz und die Verkehrswende ist es unbedingt notwendig, den Anteil des ÖPNV am Gesamtverkehr zu erhöhen. Dazu braucht es einen attraktiveren öffentlichen Personennahverkehr. Das Deutschlandticket erleichtert vielen Menschen den Einstieg in den ÖPNV. Nötig ist aber auch ein gutes Fahrtenangebot, mit einem gut ausgebauten Verkehrsnetz und übersichtlichen Taktverkehren. Der Landkreis Lichtenfels macht mit dem Linienbündel 2 einen weiteren wichtigen Schritt. Seit 2015 arbeiten Landkreis und VGN bereits erfolgreich zusammen, um den ÖPNV weiter voran zu bringen. Das werden wir in Oberfranken bald in einem größeren Rahmen fortsetzen.“ so Andreas Mäder, der damit den Hinweis gab, dass ab dem 1. Januar 2024 der VGN weiterwachse. Dann komme auch der „Rest“ Oberfrankens in den Verbund, was die Nutzung noch attraktiver mache.

Omnibusverkehr Franken (OVF) als Auftragnehmer

Das neue Linienbündel im Landkreis, das am 31. Juli in Betrieb geht, wird vom OVF gemanagt, der die EU-weite Ausschreibung gewonnen hat. Das sog. Bündel 2 umfasst insgesamt sieben neue bzw. erweiterte Buslinien mit einer Gesamt-Linienleistung von rund 600.000 km pro Jahr sowie weitere Rufbuslinien. Das Coburger Unternehmen konnte damit sein Engagement im Raum Lichtenfels, das seit 2019 besteht, ausbauen. Geschäftsführer Mario Barth betonte bei seiner Ansprache, dass im ersten Schritt (31.07.2023) elf Solobusse und ein Gelenkbus auf den Linien 1240, 1242 und 1245 eingesetzt werden. Der zweite „Bauabschnitt“ folgt mit dem Jahresbeginn 2024 mit dann insgesamt 16 Solobussen, zwei Gelenkbussen und zwei Midibussen. 
Barth sprach zudem an, dass die ÖPNV-Branche aktuell vor großen Herausforderungen stehe. Zum einen seien dies die enormen Kostensteigerungen, insbesondere bei den Dieselpreisen, zum anderen komme der allgemeine Fachkräftemangel dazu. Abschließend sagte er an den Landkreis, den VGN und die (künftigen) Fahrgäste gewandt, dass sie sich auf eine sichere und zuverlässige Beförderung durch den OVF verlassen können.

Segnung der Busse

Ein besonderes Highlight war die Segnung der Busse. Stellvertretend standen zwei Busse der OVF auf dem Festgelände. Sie wurden durch die Dekanin Stefanie Ott-Frühwald und Dekan Pfarrer Lars Rebhan gesegnet. Sie verbanden den Segen mit dem Wunsch auf allzeit sichere Fahrt für Fahrgäste und Busfahrer.

Landkreis nun insgesamt im Tarifverbund

„Wir wussten wie das Gesamtangebot im ÖPNV aussehen soll. Bis wir jedoch die letzten “Puzzleteile“ einfügen konnten, sind einige Jahre vergangen,“ so Landrat Meißner. Symbolisch fügten Andreas Mäder und Mario Barth die letzten Puzzleteile in die Landkreiskarte ein, die Landrat Meißner in Händen hielt. Damit wächst zusammen, was zusammengehört, so der Tenor der anwesenden Besucher.

Attraktive Preise verlost – Königinnen zogen die Gewinner

Auch dieses Mal war das Gewinnspiel ein großer Magnet. Drei Fragen zum ÖPNV bzw. zur Eröffnungsfeier sollten beantwortet werden, um attraktive Preise zu gewinnen: Eintrittskarten für die Obermain Therme, das Freizeitbad Aqua Riese sowie Tagestickets vom VGN. Als Losfeen fungierten die Korbstadtkönigin Alexandra I sowie die Thermenkönigin Vanessa I. Die Gewinner werden in den nächsten Tagen direkt verständigt.
 

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Landrat Christian Meissner (Mitte) hielt das Landkreis-Buslinien-Puzzle in Händen, das der Geschäftsführer des VGN,
Andreas Mäder (links) und der Geschäftsführer der OVF, Mario Barth (rechts) sinnbildlich vervollständigten.


 

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Dekan Pfarrer Lars Rebhan und Dekanin Stefanie Ott-Frühwald segneten die Busse und wünschten allzeit unfallfreie Fahrt für Busfahrer und Gäste.


 

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Bestens musikalisch unterhalten wurden die Gäste der Eröffnungsfeier durch die Schwürbitzer Blaskapelle.

Foto: Landratsamt Lichtenfels/Helmut Kurz
 

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