LICHTENFELS (12.06.2023). Die kleinen Bilder sind aus verschiedenen Hölzern, Perlmutt und Elfenbein gestaltet und zeigen überlieferte Begebenheiten aus dem Leben des heiligen Benedikt. Sie zieren das Chorgestühl hinter dem Hochaltar der Banzer Stiftskirche. Dieses hat Johann Georg Nestfell (1694-1762), Hofschreiner des Grafen von Schönborn und nebenbei auch Erfinder von Patentmaschinen, 1749/50 für die damalige Klosterkirche der Benediktinerabtei gestaltet. Den Augen der Besucherinnen und Besucher der Banzer Stiftskirche bleibt es normalerweise verborgen.
Ein verstecktes Kleinod ist das von Johann Georg Nestfell aufwändig gestaltete Chorgestühl im so genannten Mönchschor der Banzer Stiftskirche. Beim Tag des offenen Denkmals am 10. September 2023 wird es für Interessierte zugänglich sein, wie Landrat Christian Meißner (2.v.li.), Pfarrer Georg Birkel (re.) sowie (v. li.) Berthold Girschke von der unteren Denkmalschutzbehörde am Landratsamt, Kreisheimatpflegerin Andrea Göldner, Mesnerin Anita Gottschlich und die Abteilungsleiterin Abteilungsleiterin Bauen, Umwelt, Kommunales am Landratsamt Lichtenfels, Christine Münzberg-Seitz, bei einem Ortstermin erläuterten.
Foto: Landratsamt Lichtenfels/Heidi Bauer
Am „Tag des offenen Denkmals“, am Sonntag, 10. September 2023, sind aber alle Interessierten eingeladen, einen Blick darauf zu werfen. Denn es wird als Besonderheit Holz verarbeitender Handwerkskunst eines der Objekte sein, die an diesem Tag im Fokus stehen. Bis dahin wird auch ein Teil des Gestühls in neuem bzw. in seinem ursprünglichen Glanz erstrahlen – denn aktuell wird es restauriert.
„Das Banzer Chorgestühl der Mönche ist ein wahres Kleinod und ich kann nur jedem empfehlen, sich die Zeit zu nehmen, diese wunderbaren Holzarbeiten einmal genau anzuschauen“, unterstreicht Landrat Christian Meißner. Bei einem Ortstermin mit Pfarrer Georg Birkel, Bad Staffelstein, der Abteilungsleiterin Bauen, Umwelt und Kommunales, Christine Münzberg-Seitz, Berthold Girschke von der unteren Denkmalschutzbehörde am Landratsamt, Kreisheimatpflegerin Andrea Göldner und Mesnerin Anita Gottschlich machte sich der Landrat selbst ein Bild vom Fortschritt der derzeit laufenden Restaurierungsarbeiten.
Das Chorgestühl stammt nach den Chronogrammen in den Inschriftenkartuschen von 1749/50 und ist aus Eichenholz. Es ist mit Schnitzwerk und figürlichen, Architektur- und Landschaftsdarstellungen in den Dorsalfeldern mit Nussbaumfurnier und Einlagen aus verschiedenen Hölzern, Zinn, Elfenbein und Perlmutt versehen. Die Bilder zeigen Darstellungen aus dem Leben des heiligen Benedikt. Schäden, die durch Zeit, Umwelteinflüsse und ältere Reparaturen, die nicht mehr dem Stand der heutigen Technik entsprechen, machten eine Restaurierung erforderlich, die derzeit von Spezialisten ausgeführt wird.
Seit 1993 bietet der Tag des offenen Denkmals Gelegenheit, einen Blick hinter (sonst zum Teil verschlossene) Türen zu werfen und Geschichte zum Anfassen zu erleben. In diesem Jahr lautet das Motto „Talent Monument“. Der Aktionstag richtet den Blick dieses Mal eher auf die unbekannten Talente, die es bisher noch nicht ins Rampenlicht geschafft haben. „Es freut mich, dass es in unserem Landkreis einige hochkarätige Talente gibt, die am 10. September besichtigt werden können. Lassen Sie sich überraschen!“, kündigt Landrat Meißner an.
Ein weiteres Kleinod im Landkreis, das seine Türen am Tag des offenen Denkmals öffnen wird, ist die ehemalige Schäferei von Banz, der ehemalige Heinachhof zwischen Schönsreuth und Kösten.
Sehenswert ist außerdem die „Alte Darre“ in Bad Staffelstein mit ihrem markanten Stadtturm, in der die Kultur-Initiative Bad Staffelstein e.V. (KIS) den Tag über einige Führungen anbieten wird.
Ein weiteres Kleinod im Landkreis, das seine Türen am Tag des offenen Denkmals öffnen wird, ist die ehemalige Schäferei von Banz, der ehemalige Heinachhof zwischen Schönsreuth und Kösten. Foto: Jasmin Dean