Zum Hintergrund: Der Kreistag des Landkreises Lichtenfels hat im Jahr 2009 den Neubau inkl. Abriß des Alten Klinikums beschlossen. Während der Bauzeit kam aus der Mitte des Kreistages der Gedanke, das Alte Klinikum nicht sofort abzureißen, sondern zu versuchen einen Investor zu finden, der das Gebäude nachnutzt – mit konkreten Vorgaben des Kreistages, was eine mögliche Nutzung angeht. Diese wurden durch den Kreistag im Nachgang eines Markterkundungsverfahrens festgelegt und bilden die Grundlage eines entsprechenden Ausschreibungsverfahrens. Diese europaweite Vergabe läuft derzeit. Seit dem Umzug des Klinikums in das neue Haus, steht das "Alte Klinikum" leer.
Die Gutachter bzw. Architekten, die wir im Zuge der Diskussion Generalsanierung / Ersatzneubau, beauftragt hatten (vor 2009), haben dem Alten Klinikum einen „Vollverschleiß“ attestiert. Das bedeutet, dass wir bei der Generalsanierung das Gebäude auch komplett hätten entkernen müssen und neue Versorgungsleitungen hätten verlegen müssen. Da aber die Kosten für Neubau und Generalsanierung nahezu identisch waren, bei einer Generalsanierung allerdings meist die Kosten höher liegen als die Kostenschätzung, hat auch das zuständige Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege einem Neubau statt der Generalsanierung zugestimmt. Zudem sind die Heizung und auch die Lüftungstechnik nicht mehr funktionsfähig. Da das alte Klinikum über sehr viele innenliegende Zimmer verfügt, ist bei einer Inbetriebnahme auch die Belüftung dieser Bereiche, welche zum Betrieb notwendig sind, unumgänglich. Eine Instandsetzung in diesen Bereichen setzt einen sehr hohen finanziellen Aufwand in Gang. Hier ist in der aktuellen Wirtschaftslage zu berücksichtigen, dass diese Arbeiten auch in „normalen Zeiten“ nicht innerhalb weniger Wochen umzusetzen wären, sondern einen Zeithorizont von mehreren Monaten hätte. Aufgrund der Material- und Handwerkerknappheit ist ein tatsächlicher Zeitrahmen aktuell nicht planbar.
Schon die ganzen letzten Betriebsjahre bis 2018 gab es von Seiten Regiomed als Betreiber einen erheblichen Aufwand, die Abwasserleitungen, das Dach, etc. funktionsfähig zu halten. Es ist und bleibt ein altes Gebäude, dessen Leitungsnetz marode ist und vollständig erneuert werden müsste. Auch bei der Diskussion in der Corona-Pandemie, das Alte Klinikum als „Behelfskrankenhaus“ herzunehmen, wurde schnell klar, dass es nicht mehr „ans Netz“ gehen kann unter anderem auch wegen der o.g. Probleme und auch aus hygienischer Sicht.
Das bedeutet auch für einen möglichen Investor – aber das ist allen Interessenten auch bekannt –, dass zunächst eine komplette Entkernung des Gebäudes notwendig ist. Nur dadurch könnte (unter Berücksichtigung des entsprechenden Zeit und Kostenfaktors) überhaupt eine Nachnutzung des bestehenden Gebäudes möglich gemacht werden.