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Weihnachts- und Neujahresgruß 2020/2021


Jahresrückblick Landrat Christian Meißner

Liebe Bürgerinnen und Bürger,

das neue Jahr war nur wenige Wochen alt, da hat es sich schon abgezeichnet, dass das Jahr 2020 anders sein wird, als viele andere Jahre zu vor. Die Covid-19-Pandemie, das Coronavirus, war weltweit auf dem Vormarsch. Anfangs gab man sich noch gelassen und zuversichtlich. Aber als am 13. März 2020 der erste Corona-Infizierte auch im Landkreis Lichtenfels registriert wurde, war mir und auch meinem Team von der Koordinierungsgruppe Corona klar, dass auch wir im Landkreis Lichtenfels davon nicht verschont bleiben. Diese Gedanken beschäftigten uns dann: Wie viele Infizierte wird es geben? Hoffentlich gibt es keine oder nur wenige Todesfälle - und auch die Hoffnung, dass die Kliniken der Lage gewachsen sind. Zwei Tage später war Kommunalwahl – die Bürgerinnen und Bürger wählten unter anderem einen neuen Kreistag. Es folgte der erste vollständige Lock-Down, den wir so seit Ende des Zweiten Weltkrieges noch nicht erlebt hatten. Die sinkenden Infektionszahlen und der Sommer lockten und lockerten die Einschränkungen. Um das Infektionsgeschehen in den Landkreisen und Städten besser vergleichen und auch interpretieren zu können, wurde der sogenannte 7-Tage-Inzidenzwert eingeführt. Dieser Wert war seither bald wichtiger als die Wettervorhersage. Obwohl die Zahlen im Landkreis Lichtenfels im Sommer gesunken sind, gab es keinen Tag mit einer 7-Tage-Inzidenz von Null. Es gab immer im Zeitraum von einer Woche einen oder mehrere Corona-Infektionen im Landkreis - seit dem Herbst sind die Zahlen wieder massiv steigend. Unser Gesundheitsamt war und ist mit dem Ausbruchsgeschehen und der Kontaktnachverfolgung so sehr beschäftigt, dass wir Soldaten von der Bundeswehr zur Unterstützung anfordern mussten.

Seit Beginn der Pandemie hat die Führungsgruppe Katastrophenschutz (FüGK) fast 100 Mal getagt und wichtige Weichen für die Bekämpfung im Landkreis Lichtenfels gestellt. Für viele ist diese FüGK ein kaum wahrgenommener Kreis an Katastrophenschützern, dem Mitarbeiter aus meinem Haus, den Blaulichtorganisationen und der Bundeswehr angehören. Sie alle haben zu keinem Zeitpunkt nur Dienst nach Vorschrift gemacht. Alle hatten, genauso wie die Kolleginnen und Kollegen des Gesundheitsamtes, am Wochenende und spätabends weitergearbeitet, um die vielen Aufgaben, die aus München und Berlin kamen, zu bewältigen und vor Ort umzusetzen. Quasi über Nacht mussten wir eine Abstrichstelle und eine Schwerpunktpraxis auf die Beine stellen. Seither haben wir mit unserem damaligen Versorgungsarzt und jetzigen Ärztlichen Koordinator und Ärztlichen Leiter des Impfzentrums, Dr. Jürgen Murmann, einen hoch engagierten und kompetenten „Macher“ an Bord, der uns bei vielen Fragen professionell zur Seite steht. Wir haben mit dem Bayerischen Testzentrum in Burgkunstadt eine landkreisweite Abstrichstelle für Corona-PCR-Tests ins Leben gerufen. Ich bin allen sehr, sehr dankbar, dass die Arbeit dort perfekt läuft und mich in diesen vielen Wochen nur eine halbe Beschwerde erreicht hat. Das zeigt, was da Großartiges geleistet wird!

Dann standen wir erneut vor einer Herkulesaufgabe: Der Landkreis Lichtenfels musste ein Impfzentrum aus dem „Boden stampfen“! Wir hatten noch eine Landkreisliegenschaft in direkter Nachbarschaft zum Landratsamt, die sich hierfür ganz gut eignete. Seit dem 15.12.2020 sind wir in der Gabelsbergerstraße 22 eingerichtet und startklar. Über das Weihnachtsfest werden die Mitarbeiter dort und auch in meinem Gesundheitsamt wenig Zeit für die eigene Familie haben. Denn schon am 27.12.2020 könnte und sollte es mit den Impfungen losgehen.

Ganz am Rande noch notiert: trotz Pandemie und Lock-Down haben wir zum 1. September 2020 die nächsten Verbesserungen im ÖPNV zu einem attraktiveren Nahverkehr im Landkreis auf den Weg gebracht. Auch ist die Ortsumgehung Modschiedel im Bau und auch der Neubau der B 173 ist im vollem Gange.

Wem soll man in dieser Corona-Pandemie besonders danken oder wen herausstellen? Ich denke, keinem oder allen! Jeder hat seinen Beitrag zur Bewältigung der Krise geleistet. Alle Generationen, alle Bevölkerungsschichten und -gruppen und alle Wirtschaftszweige sind betroffen. Mein Wunsch für das neue Jahr 2021 an Sie alle ist, dass wir es bestmöglich aus der Krise schaffen und hoffentlich bald zu einer neuen Normalität finden, die uns allen guttun wird!

Die christliche Botschaft, die wir an Weihnachten feiern, gilt allen Menschen. Ihr Kern ist die Nächstenliebe. Wir brauchen den gemeinsamen Einsatz für eine friedliche und gerechte Ordnung in unserer Heimat vor Ort und weltweit. Die Demokratie – das zeigt nicht nur die Corona-Pandemie – steht vor neuen Herausforderungen.

Das Weihnachtsfest ist stets auch Anlass, den sozialen Zusammenhalt herauszustellen, der in unserem Landkreis besonders stark ist. Viele engagieren sich ehrenamtlich für ihre Mitmenschen und das Gemeinwohl, im Sport, in der Kultur, in Vereinen, in sozialen Einrichtungen und Initiativen sowie in Hilfsorganisationen, dies war gerade in diesem Jahr eine besondere Herausforderung. Dafür sage ich Ihnen als Landrat auch im Namen des Kreistags ein ganz herzliches Dankeschön!

Mein besonderer Dank und meine große Anerkennung gelten auch denen, die über die bevorstehenden Feiertage nicht frei haben, sondern für uns im Einsatz sind, beispielsweise im Krankenhaus und in Pflegeheimen, bei der Polizei oder bei der Feuerwehr.

Trotz oder gerade wegen der Corona-Pandemie wünsche ich Ihnen allen ein gesegnetes Weihnachtsfest. Der Wunsch für ein gesundes neues Jahr 2021 hat in der jetzigen Zeit eine besondere Bedeutung.

Ihr

Christian Meißner
Landrat

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