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Jahresschwerpunktthema 2023: Einsamkeit


Gemeinsam

Quelle: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (2023)


Jahresschwerpunktthema 2023: "Einsamkeit"

Jährlich legt das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention Schwerpunkt auf dringliche Präventionsthemen. Von März bis Juli 2023 wurden „Gesundheitliche Folgen von Einsamkeit“ thematisiert.

Übergeordnetes Ziel des Präventionsschwerpunkts ist, den gesundheitlichen Folgen von Einsamkeit zu begegnen. Das Thema Einsamkeit soll entstigmatisiert und ein Bewusstsein und Kompetenz für die Vermeidung von Einsamkeit und deren gesundheitlichen Auswirkungen geschaffen werden. Durch geeignete Maßnahmen sollen Menschen befähigt werden, Einsamkeit zu vermeiden bzw. einen Weg aus der Einsamkeit finden.  

Einsamkeit kann alle Altersgruppen betreffen. Folgende zwei Risikogruppen sollen als Zielgruppen fokussiert werden:  

⦁ "alleinlebende ältere Menschen, die aufgrund von chronischer Krankheit oder besonderer Lebensumstände oder -umbrüche zu einer vulnerablen Personengruppe zählen sowie  
⦁ Jugendliche und junge Erwachsene, die durch die Beschränkungen im Rahmen der Corona-Pandemie, z.B. durch Schließung von Schulen, Jugendeinrichtungen, Vereinen oder anderen Freizeiteinrichtungen, besonders von Isolierung betroffen waren." (StMGP, 2022)

Quelle: Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention (2022)

Gemeinsam

Quelle: Pixabay (2016)
 

Gesundheitliche Folgen von Einsamkeit

⦁    Häufig Suizidgedanken, aufgrund der engen Verbindung von Einsamkeit und Depression
⦁    ungünstigere Krankheitsverläufe psychischer Erkrankungen:
„Internationale Studien zeigen, dass Menschen mit psychischen Störungen häufiger einsam sind als die allgemeine Bevölkerung und dass psychisch Erkrankte, die von Einsamkeit berichten, ungünstigere Krankheitsverläufe aufweisen als nicht einsame psychisch Kranke" (StMGP, 2022)
⦁    negative Auswirkung auf Wohlbefinden, z.B. Schlafstörungen und Angstzuständen
⦁    erhöhtes Risiko für verschiedene körperliche Erkrankungen & erhöhte Sterblichkeit
⦁    erhöhtes Risiko für Schlaganfall und Herz-Kreislauf-Erkrankung
Das Bayerische Staatsministerium (2022) erläutert, dass einer aktuellen Studie zufolge, sich soziale Isolation auch auf die Sterblichkeit nach einem Herzinfarkt auswirke. Sozial isolierte Menschen hatten nach einem Herzinfarkt ein 25 % höheres Sterblichkeitsrisiko. 
⦁    Schwächung des Immunsystems und Zusammenhang zu Krebserkrankungen (bei allerdings noch heterogener Studienlage)
⦁    Gefährdung durch erhöhten Suchtmittelkonsum (Alkohol, Cannabis, etc.). „Dabei kann Einsamkeit an sich gesundheitliche Folgen haben, da soziale Unterstützung und soziale Eingebundenheit als wesentliche Bedingungen von Gesundheit fehlen. Oft wirkt sich aber auch der damit einhergehende ungesunde Lebensstil oder die Lebenslage einsamer Menschen gesundheitlich negativ aus", StMGP (2022).


Die Folgen einer länger andauernden Einsamkeit sind mannigfaltig. Einsamkeit und der damit verbundene Lebensstil stellen ein Gesundheitsrisiko dar, welches sich je nach Altersgruppe unterscheidet:

⦁    Jüngere Menschen - erhöhte Nervosität und Schlafprobleme
⦁    Personen im frühen oder mittleren Erwachsenenalter - erhöhtes Risiko psychisch zu erkranken
     
(bspw. Depression oder Angststörung)
⦁    Alte und hochaltrige Personen - Begünstigung der Entwicklung einer Demenz

Quelle: Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention (2022)

Licht an, StMGP, 2023

Quelle: Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege (2023)

HILFS- UND BERATUNGSANGEBOTE
 

TelefonSeelsorge Deutschland e.V.

Die TelefonSeelsorge Deutschland e.V. ist für jeden da. Sie bietet allen Ratsuchenden bei Problemen und Krisen in jeder Lebensphase ein offenes Ohr.
Per Telefon 0800-111 0 111 , 0800-111 0 222 oder 116 123 sowie per Mail und Chat unter online.telefonseelsorge.de
Das Angebot ist kostenlos, anonym und jeden Tag rund um die Uhr erreichbar.
 

krisenchat

krisenchat.de bietet kostenfreie Beratung für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene unter 25 Jahren via Chat an. Das Angebot ist rund um die Uhr (24/7) über WhatsApp und SMS, ohne Anmeldung und Registrierung erreichbar und wird von ehrenamtlichen Fachkräften aus dem psychosozialen Bereich durchgeführt.
Dabei richtet sich das krisenchat-Angebot an alle, die nicht wissen an wen sie sich wenden sollen, bisher keine Hilfe gesucht haben und sich noch nie mit ihren Ängsten, Problemen und Sorgen an jemanden gewandt haben.
krisenchat berät auch auf Ukrainisch und Russisch.
 

Nummer gegen Kummer

Die „Nummer gegen Kummer“ berät sowohl Kinder und Jugendliche als auch Eltern – am Telefon und online. Das Telefon für Kinder und Jugendliche ist unter 116 111 von Mo-Sa zwischen 14-20Uhr erreichbar.

Das Telefon für Eltern ist unter 0800 1110 550 von Mo-Fr zwischen 09-17Uhr sowie Di und Do bis 19Uhr erreichbar. Weitere Infos unter: www.nummergegenkummer.de
 

Silbernetz e.V.

Am Silbertelefon finden Menschen ab 60 Jahren täglich von 08-22 Uhr unter 0800 4 70 80 90 ein offenes Ohr – ohne Krise oder konkretes Problem. Anonym, vertraulich, kostenfrei!

Für einen tiefergehenden telefonischen Kontakt gibt es die Silbernetz-Freundschaft: interessierte Senior*innen werden mit Ehrenamtlichen vernetzt, die dann einmal pro Woche für ein persönliches Telefongespräch anrufen.

Mit der Silberinfo stellt Silbernetz den Anrufenden am Silbertelefon deutschlandweit Kontaktinformationen zu Angeboten der Altenhilfe zur Verfügung. Mehr unter: www.silbernetz.de
 

REDEZEIT FÜR DICH

REDEZEIT FÜR DICH ist eine Plattform mit über 350 ausgebildeten ehrenamtlichen Zuhörer*innen, die Menschen wertfrei und kostenlos zuhören. Die Coaches, Therapeut*innen und Psycholog*innen bieten Menschen die Möglichkeit, ihre Gedanken und Gefühle in einer vertraulichen und unterstützenden Umgebung auszusprechen. Sie unterstützen bei Belastungen wie Unsicherheiten, Selbstzweifeln, Einsamkeit, Wut, Hilflosigkeit, Frust, Unruhe und Überforderung. Zuhörer*innen stehen auf Deutsch und in verschiedenen Fremdsprachen zur Verfügung.
Mehr dazu auf: REDEZEIT FÜR DICH #virtualsupporttalks
 

[U25]

[U25] ist ein niedrigschwelliges, kostenfreies Online-Hilfsangebot für Jugendliche und junge Erwachsene unter 25 Jahren in (suizidalen) Lebenskrisen. Die Beratung erfolgt ausschließlich anonym per Mail im Caritas-Beratungssystem durch ehrenamtliche Gleichaltrige (Peerberater*innen), die die Ratsuchenden durch ihre Krisen begleiten. Unterstützt werden die Ehrenamtlichen durch pädagogische Fachkräfte.
Mehr dazu auf: www.u25-deutschland.de
 

Psychologische Beratung der Studierendenwerke

Viele Studierendenwerke bieten Ratsuchenden und Einsamkeit empfindenden Studierenden psychologische Beratungsmöglichkeiten auf lokaler Ebene. Der Dachverband der Studierendenwerke bietet unter folgendem Link eine Suchfunktion für Beratungsangebote in 46 Städten: https://www.studentenwerke.de/de/ansprechpersonen-psb

 

Ansprechpartner / Kontakt

Kontakt
Frau Götz
Tel.: 09571/18-8750
Zimmer: 112
Gebäude: Kronacher Straße 30