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Pressemitteilung 348-2022: Den Fokus auf die „Korallenriffe Bayerns“


Jeremias Aigner ist neuer Streuobstberater für den Landkreis Lichtenfels / Landrat Meißner: Mit Obstbäumen die Artenvielfalt fördern
 

LICHTENFELS (18.10.2022). „Wir haben im Landkreis Lichtenfels nicht nur eine wunderschöne Landschaft, sondern auch eine wunderbare Natur“, so Landrat Christian Meißner. Prägend für die Kulturlandschaft und wichtig für die Artenvielfalt seien insbesondere auch Streuobstwiesen. „Deswegen freue ich mich, dass wir als einer der wenigen Landkreise in Bayern seit Juli nun auch einen Streuobstberater am Landratsamt Lichtenfels haben“, betont der Landrat weiter. 

Letzterer heißt Jeremias Aigner. Er hat seine Arbeit Mitte Juli 2022 und ist damit betraut, den bayerischen Streuobstpakt umzusetzen. Aigner ist für die Landkreise Lichtenfels und Bamberg zu je 50 Prozent zuständig. „Bäume sind für mich Gedichte, die die Erde in den Himmel schrieb“, sagt der 28-jährige Ingenieur für Gartenbau und Obstbaumwart. „Sie sind nicht nur ein ästhetischer Blickfang in der Landschaft, sondern auch Schattenspender, Lebensraum sowie Lieferant nachwachsender Ressourcen und Nahrungsmitteln.“ 
 

Von rechts: Landrat Christian Meißner, der neue Streuobstberater Jeremias Aigner und Kreisfachberater Michael Stromer.  Foto: Landratsamt Lichtenfels/

Machten sich auf der Streuobstwiese des Kreisverbandes für Gartenbau und Landespflege unterhalb von Kloster Banz ein Bild von der aktuellen Ernte: v.re. Landrat Christian Meißner, der neue Streuobstberater Jeremias Aigner und Kreisfachberater Michael Stromer.
 Foto: Landratsamt Lichtenfels/Heidi Bauer

Seine Liebe zur Natur und Pflanzen führte den jungen Mann zum Gartenbaustudium nach Freising. Dort erlernte er die Grundlagen für die gärtnerische Pflanzenproduktion, wodurch seine Faszination für Bäume wuchs. Darum absolvierte Jeremias Aigner nach seinem Bachelor-Abschluss eine 150 Stunden umfassende Zusatzausbildung zum Baumwart. Als professioneller Obstgehölzpfleger hat er Erfahrung in der Schnittpraxis bei Großaufträgen und in Kleingärten gesammelt. Diese Expertise kommt ihm nun bei seiner Arbeit als Streuobstberater zugute.

Zu den Aufgaben der Streuobstberatung gehört es, den Erhalt der vorhandenen Streuobstflächen zu sichern. Durch Pflegemaßnahmen und Nachpflanzung sollen diese stabilisiert und verjüngt werden. Dafür sollen zur Verfügung stehende Fördermöglichkeiten ausgeschöpft werden, um die Bäume fachgerecht pflegen zu lassen, erläutert der Leiter der Umweltstation des Landkreises Lichtenfels in Weismain und Kreisfachberater für Gartenbau, Michael Stromer. 

Ebenso fallen die Organisation des Pflegeschnitts sowie die Förderung von Neupflanzungen und die Beratung zum Thema Streuobst in Jeremias Aigners Aufgabengebiet. Dies geschieht in enger Zusammenarbeit mit dem Landschaftspflegeverband e.V. (LPV) sowie Kreisfachberater Michael Stromer. Durch gemeinsame Absprache und Kooperation untereinander, sollen neue Projekte angestoßen werden. Daneben gehört auch die Unterstützung bei Erzeugung, Verarbeitung und Vermarktung zum Aufgabenspektrum des Streuobstberaters. 
Weiterer Baustein ist die Beratung zu Förderinstrumenten, insbesondere im Rahmen des Vertragsnaturschutzprogramms.

„Alte Streuobstbestände sind ein strukturreicher Lebensraum, in dem bis zu 5.000 Tier- und Pflanzenarten zu finden sind. Sie werden deshalb auch als die ‚Korallenriffe Bayerns‘ bezeichnet“, erläutert Jeremias Aigner. Durch den Streuobstpakt, der in der Folge des Volksbegehrens „Rettet die Bienen“ entstanden ist, sollen diese bewahrt werden. Streuobstwiesen sind wertvoll für den Erhalt der Artenvielfalt in der Landschaft und gleichzeitig Zeugnis früherer Kulturlandschaften, so der junge Mann weiter.

Bürgerinnen und Bürger, die eine Wiese mit alten Obstbäumen haben oder mit dem Gedanken spielen, eine Streuobstwiese anzulegen oder eine Beratung wünschen, können sich an Jeremias Aigner wenden. Erreichbar ist er telefonisch unter der Nummer 09571/18 3424, per Mail unter jeremias.aigner@landkreis-lichtenfels.de

Info zum Thema Streuobstberater: 
Am 18. Oktober 2021 haben die Staatsregierung, Umweltverbände, Bauernverband und Wirtschaftspartner den „Streuobstpakt“ unterzeichnet. Bis 2035 sollen insgesamt 600 Millionen Euro für den Erhalt der Streuobstwiesen investiert werden. Im Zuge des Streuobstpaktes in Bayern, gibt es in Landkreisen mit traditioneller Streuobstnutzung zusätzliche personelle Unterstützung an den Landratsämtern. Das Ziel ist der Erhalt und die Förderung der Streuobstbestände, Projekte anzustoßen und Wertschöpfungsketten aufzubauen. Zusätzlich stehen die Beratung zu Fachfragen sowie die Wertschätzung für Streuobstwiesen und daraus gewonnener Produkte zu fördern im Fokus. 

Alten Obstsorten kommt auf den Streuobstwiesen eine besondere Bedeutung zu. Foto: Landratsamt Lichtenfels/Heidi Bauer

Lieber die Champagner Renette oder die Goldrenette von Blenheim, lieber Reglindis oder den Schönen von Nordhausen? Alten Obstsorten kommt auf den Streuobstwiesen eine besondere Bedeutung zu.
Foto: Landratsamt Lichtenfels/Heidi Bauer

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