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Pressemitteilung 101-2020: Jeder fünfte Infizierte ist jünger als 25 Jahre


Dringender Aufruf von Landrat Christian Meißner an Jugendliche und deren Eltern – Aktuelle Zahlen zu den Erkrankungsfällen im Landkreis Lichtenfels
 

LICHTENFELS (03.04.2020). „Die Gefahr einer Infektion mit dem Corona-Virus ist nicht nur ein Problem der älteren Generation. Die Statistik zeigt: Jeder fünfte Infizierte in unserem Landkreis ist unter 25 Jahren“, macht Landrat Christian Meißner deutlich. Er wendet sich vor diesem Hintergrund mit einem dringenden Aufruf an die „jüngere Generation“: „Bitte nehmt‘ die Ausgangsbeschränkungen und die Vorgaben der Staatsregierung Ernst und bitte vermeidet soziale Kontakte.“ Landrat Christian Meißner informiert als Leiter der Katastrophenschutzbehörde Landratsamt Lichtenfels die Bürgerinnen und Bürger des Landkreises in regelmäßigen Abständen über die aktuelle Lage. In Videobotschaften tut er dies auch auf den Social-Media-Kanälen des Landratsamtes. 

Der Landrat betont weiter: „Als Vater von zwei Jungs weiß ich sehr wohl, wie schwer es für Jugendliche und junge Leute ist, sich bei dem momentan so schönen Wetter nicht zu treffen und gemeinsam etwas in der Freizeit zu unternehmen – noch dazu, wo jetzt keine Schule ist. Deswegen möchte ich alle Eltern bitten, entsprechend auf ihre Kinder einzuwirken: Wer sich nicht an die Regelungen hält, bringt sich und andere in große Gefahr. Das gilt für alle Bürgerinnen und Bürger: Bitte bleiben Sie zu Hause und verlassen Sie es nur, wenn es absolut notwendig ist. Denn die Corona-Krise findet direkt vor unserer Haustür statt und wir können sie nur gemeinsam bewältigen, indem wir zusammenhalten.“ Es gebe im Bundesgebiet bereits Todesfälle von Kindern und Jugendlichen, die sich mit der Krankheit infiziert haben, stellt Meißner heraus. 

Vom Kleinkind bis zum Hochbetagten
Die Zahl der mit Covid-19 infizierten Personen im Landkreis Lichtenfels ist in den vergangenen Tagen weiter angestiegen. Stand Freitagfrüh waren dem Sachgebiet Gesundheit am Landratsamt 112 Fälle vom Kleinkind bis zum Hochbetagten gemeldet. „Die erfreuliche Nachricht: 28 Personen gelten als genesen“, informiert der Landrat weiter. Nach Angaben der Leitung des REGIOMED-Klinikums Lichtenfels wurden dort (Stand Donnerstag) fünf positiv getestete Personen stationär behandelt, drei davon werden beatmet. 

Rund 580 Kontaktpersonen ersten Grades und rund 1200 Kontaktpersonen zweiten Grades sind unter Beobachtung und es besteht ein zum Teil täglicher Austausch mit dem Gesundheitsamt, gegebenenfalls um zeitnah weitere Maßnahmen einleiten zu können.

Wie bereits berichtet, gibt es seit vergangener Woche zwei Abstrichstellen im Landkreis Lichtenfels. Aus gegebenem Anlass weist der Landrat nochmals darauf hin, dass die Vorgehensweise grundsätzlich so ist, dass Personen, die erkrankt sind und COVID-Symptome zeigen, sich zunächst erst telefonisch an ihren Hausarzt wenden sollen. Bei ihm sind die Symptome genau zu schildern. Der Hausarzt entscheidet dann über die weitere Vorgehensweise und wird die Patienten gegebenenfalls weiter an die Abstrichstelle verweisen, die für im Landkreis niedergelassenen Ärzte eingerichtet wurde.

Hier werden die Proben im Drive-Through-Verfahren genommen – die Patienten müssen das Auto nicht verlassen. Auch hier unterstützt die Feuerwehr und kontrolliert die Zufahrt zur Abstrichstelle: Zugelassen werden nur jene Patienten, die von ihren Ärzten für einen Termin angemeldet sind. Nach Angaben der Örtlichen Einsatzleitung (ÖEL) wurden vom Start bis Donnerstagabend an der Abstrichstelle für die niedergelassenen Ärzte 136 Abstriche gemacht. An der Abstrichstelle des Landkreises Lichtenfels wurden bislang rund 460 Tests genommen. Pro Stunde können acht bis zehn Abstriche genommen werden. Bis das Ergebnis vorliegt, dauert es, je nach Labor, bis zu zwei Tage. Grundsätzlich werden aktuell nur noch medizinisches und pflegerisches Personal abgestrichen (wenn sie Kontaktpersonen ersten Grades sind) und diejenigen, die die Symptome aufweisen nach einer vom Hausarzt erfolgten Differentialdiagnostik. Liegt die Meldung eines positiven Covid-19-Falls vor, ordnet das Sachgebiet Gesundheit Quarantäne an und informiert die Kontaktpersonen.

Viele Hilfsangebote in den Kommunen
Sehr erfreut zeigt sich der Landrat, über die vielen Initiativen, die es inzwischen im Landkreis gibt. Die meisten Städte, Märkte und Gemeinden haben Hilfsangebote für die Bürgerinnen und Bürger zusammengestellt: „Mein Appell gilt deswegen auch jenen, die besonders gefährdet oder auf sich alleine gestellt sind: Lassen Sie sich helfen und greifen Sie auf diese Angebote zurück!“

Besonders positiv findet der Landrat: „Ich merke in dieser schweren Zeit: Unser Landkreis Lichtenfels hält zusammen. Es ziehen alle an einem Strang. Wir werden diese Krise auch nur meistern, wenn wir zusammenhalten und zusammenarbeiten. Dann werden wir gestärkt daraus hervorgehen. Vielen Dank allen, die sich dafür einsetzen!“
 
Hotline
Bei Fragen rund um Corona hat das Landratsamt Lichtenfels eine Hotline eingerichtet. Sie ist unter der Nummer 09571/18190 erreichbar (Mo-Do 8-16 Uhr, Fr. 8 - 13 Uhr). Es wird darauf hingewiesen, dass hier keine medizinische Beratung erfolgen kann. 

Tests auf Covid-19 im Drive-Through-Verfahren: Landrat Christian Meißner und der Erste Bürgermeister der Stadt Lichtenfels, Andreas Hügerich, informierten sich vor Ort über die Abstrichstelle. Foto: Landratsamt Lichtenfels/Heidi Bauer

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