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Pressemitteilung 096-2020: FüGK koordiniert Vorgehensweise in der Corona-Krise


Warum es in Katastrophenfällen eine straffere Organisationsstruktur so wichtig ist / Landrat Christian Meißner: Schutz unserer Bürgerinnen und Bürger hat oberste Priorität 
 

LICHTENFELS (27.03.2020). „Der Schutz und die Gesundheit unserer Bürgerinnen und Bürger haben oberste Priorität. Durch Einsatz der Führungsgruppe Katastrophenschutz (FüGK) gelingt es, effektiver und schneller wirksame Maßnahmen einzuleiten und umzusetzen“, erläutert Landrat Christian Meißner. Seit Ausrufung des Katastrophenfalls in Bayern vergangene Woche ist die FüGK mit der Koordination der Vorgehensweise in der Corona-Krise betraut.  

In der Führungsgruppe Katastrophenschutz arbeiten die Landkreisverwaltung mit den örtlichen Blaulichtorganisationen, Rettungsdienst, Feuerwehr und THW, der Polizei und der Bundeswehr zusammen. An der Spitze steht Landrat Christian Meißner als Leiter des Landratsamts als Katastrophenschutzbehörde, Leiterin der FüGK ist die Leiterin der Abteilung „Öffentliche Sicherheit und Ordnung“ am Landratsamt Lichtenfels. Nachgeordnet ist der FüGK die Örtliche Einsatzleitung (ÖEL) mit ihrem Einsatzleiter, dem Kreisbrandrat Timm Vogler.

Verschiedene Sachgebiete
Bei ihm laufen die Fäden für die für die einzelnen Sachgebiete (im Fall der Corona-Krise Personal „innerer Dienst“/Versorgung, Lage und Einsatz sowie Informations- und Kommunikationswesen), Polizei und Bundeswehr zusammen. In den einzelnen Sachgebieten wiederum sind Vertreter des Sachgebietes Gesundheit am Landratsamt, der Feuerwehr und Kreisbrandinspektion sowie des Technischen Hilfswerks vertreten. 

Im ständigen Austausch
Bereits seit Ende Februar hatten sich alle Beteiligten in einem Krisenstab „Corona-Virus“ täglich zu einer Lagebesprechung getroffen. Die sogenannte „FüGK“ steht auch in einem ständigen Austausch mit Regiomed sowie dem ärztlichen Kreisverband vor Ort und der Wirtschaft. Je nach Situation und Lage werden Sachverständige hinzugezogen. Arbeitsgruppen in verschiedenen Fachbereichen zu den Themen Gesundheit, Wirtschaft, Soziales, Schule, Innere Verwaltung sowie Öffentlichkeitsarbeit.

Mit der Unterstützung des Einsatzleiters durch den Stab soll eine tief greifende Erfassung der Gesamtlage gegebenenfalls mit Unterstützung von Fachstellen erreicht werden und durch eine schlanke Aufstellung des Stabs eine damit eine möglichst Ressourcen schonende Einsatzabwicklung.

Lage beurteilen und Pläne effektiv umsetzen
Aufgaben des Stabes sind die Beratung und Entlastung des Einsatzleiters bei der Beurteilung der Lage, beim Erkunden, Sammeln, Beschaffen, Bewerten und Weiterleiten von Informationen. Gleichzeitig wird die Einsatzleitung bei der Planung und Koordination des Einsatzes unterstützt, Entscheidungen werden vorbereitet und Einsatzpläne erarbeitet. Es erfolgt ein Austausch mit übergeordneten, unterstellten und benachbarten Stellen sowie die Sicherstellung der Versorgung. 

Im konkreten Fall, der Corona-Krise, bedeutet dies, dass sich die FüGK damit befasst, wie die Anordnungen der Bayerischen Staatsregierung beziehungsweise der Bundesregierung konkret vor Ort umgesetzt und sichergestellt werden, wie die Öffentlichkeit darüber informiert wird. In erster Linie geht es natürlich darum, die Weiterverbreitung des Corona-Virus einzudämmen. Dazu muss beispielsweise über die Verstärkung des medizinischen Personals, über die Anschaffung weiterer Schutzausstattung, Beatmungsgeräte, über das Schaffen zusätzlicher medizinischer Räumlichkeiten und vieles andere mehr gesprochen werden.

Der Landrat als oberster Entscheidungsträger wird von der Führungsgruppe Katastrophenschutz stets informiert und über die aktuellen Entwicklungen in Kenntnis gesetzt. Er wird in alle wichtigen Entscheidungen eingebunden und nimmt an allen Sitzungen teil.

Tägliche Telefonkonferenzen
„Ich kann mir so ein umfassendes Bild von der aktuellen Lage vor Ort machen“, erläutert Landrat Christian Meißner: „Auf diese Weise kann ich Informationen aus anderen Besprechungen, wie beispielsweise der täglichen Telefonkonferenz mit der Regierungspräsidentin und den anderen oberfränkischen Landräten und Oberbürgermeistern, weitergeben, die Anliegen und Herausforderungen externer Stellen oder der Bürger einbringen, um so bessere Lösungen dafür zu finden.“ 

Eine große Herausforderung sei die Ungewissheit, wie sich die Lage weiterentwickeln wird, sagt der Landrat. „Wichtig ist es, die Weiterverbreitung des Virus einzudämmen und da setze ich auf die Mitarbeit unserer Bürgerinnen und Bürger. Ich bin überzeugt, dass die Ausgangsbeschränkung eine richtige Entscheidung der Staatsregierung war. Je früher wir mitmachen und soziale Kontakte weitestgehend einschränken, desto größer ist die Chance, die Ausbreitung der Krankheit zu verlangsamen.“    

Landrat Meißner betont: „Gleichwohl ist mir bewusst, dass die getroffenen Maßnahmen für viele, gerade für die Geschäftstreibenden und Unternehmer, einschneidend sind, für Verunsicherung, sogar Existenzangst sorgen. Die Frage, wie wir nach der gesundheitlichen Krise nicht in eine wirtschaftliche geraten, treibt mich ständig um. Zurzeit erreichen mich rund um die Uhr Nachrichten auf allen Kanälen, ob telefonisch, über die Sozialen Medien oder per Mail, die man nicht so schnell beantwortet. Anliegen und persönliche Schicksale, die mir nahegehen, die uns alle beschäftigen, für die wir nach guten Lösungen suchen.“ 

Zusammenhalt ist wichtig
Sein Appell: „Ich glaube ganz fest daran, dass wir es schaffen werden, diese Krise mit der Unterstützung aller, gemeinsam zu meistern. Wichtig ist es jetzt, dass wir zusammenhalten. Die Erfahrungen der vergangenen Tage zeigen, dass unsere Bürgerinnen und Bürger für die Maßnahmen Verständnis haben. Vielen herzlichen Dank dafür! Vielen Dank aber auch nochmals allen, die unermüdlich im Einsatz sind, für das herausragende Engagement angefangen bei der FüGK, bei den Ärzten, Apothekern, Pflegekräften, Polizei, Blaulicht- und Hilfsorganisationen, Verkäuferinnen und Verkäufern, Lkw-Fahrern, Lieferanten, Landwirten bis hin zu jedem einzelnen Bürger. Mein dringender Aufruf ist: Bitte helfen Sie weiterhin alle mit, dass wir bestmöglich durch diese Krise kommen. Vermeiden Sie unnötige soziale Kontakte, bleiben Sie wenn möglich zu Hause zu Ihrem Schutz und zum Schutz anderer.“   
 

In der Führungsgruppe Katastrophenschutz arbeiten die Landkreisverwaltung mit den örtlichen Blaulichtorganisationen, Rettungsdienst, Feuerwehr und THW, der Polizei und der Bundeswehr zusammen. An der Spitze steht Landrat Christian Meißner als Leiter des Landratsamts als Katastrophenschutzbehörde, Leiterin der FüGK ist die Leiterin der Abteilung „Öffentliche Sicherheit und Ordnung“ am Landratsamt Lichtenfels. Nachgeordnet ist der FüGK die Örtliche Einsatzleitung (ÖEL) mit ihrem Einsatzleiter. Foto: Landratsamt Lichtenfels/Heidi Bauer

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