LICHTENFELS (17.10.2025). Die Kreisverwaltungsbehörden haben im Rahmen der länder- und staatenübergreifenden Katastrophenhilfe sowie der überregionalen Katastrophenhilfe innerhalb Bayerns Feuerwehr-Hilfeleistungskontingente aufzustellen. Ein Feuerwehr-Hilfeleistungskontingent ist eine vorgeplante, standardisierte Zusammenstellung von Einsatzkräften, Fahrzeugen und Material, um bei Bedarf überregionale Hilfe zu leisten. Diese Kontingente ermöglichen es, schnell und wirksam auf größere Schadensereignisse zu reagieren und werden oft spezialisiert.
Am vergangenen Samstag fand eine Aufstell- und Marschübung der im Rahmen des Feuerwehr-Hilfeleistungskontingents eingeplanten Einsatzkräfte und Fahrzeugen statt. Übungsszenario waren massive Überschwemmungen von mehreren Ortschaften aufgrund eines Dammbruchs in einem weiter entfernt liegenden Landkreis.
Vorausgegangen war eine Lagebesprechung der Kreisbrandinspektion am Vorabend - zu Übungszwecken wurde angenommen, dass durch die Regierung von Oberfranken kurz zuvor die Entsendung des Feuerwehr-Hilfeleistungskontingents aus Lichtenfels angefordert wurde. Das Vorauskommando für die erste Lageerkundung wurde hierbei noch am Freitagabend in das Übungsgebiet in Marsch gesetzt.
Mit dem ausgestellten Marschbefehl wurden die beteiligten Feuerwehren alarmiert, die sich dann am Samstag um 7:00 Uhr am Aufstellplatz im Gewerbegebiet Lichtenfels - Schney einfanden. Kreisbrandrat Thilo Kraus übernahm die Aufgabe des Kontingentführers und informierte die beteiligten Einsatzkräfte über das Schadensszenario und die Marschübung.
Landrat Christian Meißner dankte allen Beteiligten für ihren Einsatz und ihre Bereitschaft, an derartigen Einsätzen teilzunehmen, die sich durchaus auch auf mehrere Tage erstrecken können. Er verwies darauf, dass solche Einsätze beispielsweise aufgrund extremer Hochwasserlagen oder auch aufgrund eines Wald- oder Vegetationsbrandes wegen klimatischer Veränderungen in Zukunft wahrscheinlicher werden.
Um 8:00 Uhr startete dann das aus 23 Fahrzeugen bestehende Feuerwehr-Hilfeleistungskontingent. Gefahren wurde in einem geschlossenen Marschverband. Dieser gilt rechtlich als ein einziges Fahrzeug und hat besondere Vorfahrt und Sonderrechte, so war beispielsweise das Blaulicht auf den Fahrzeugen angeschaltet.
Die Route führte zunächst über Ortsverbindungs- und Kreisstraßen auf die Bundesstraße 173 Richtung Kronach, anschließend bei Weißenbrunn dann auf die Bundesstraße 85. Nach Durchfahrt von Kulmbach die B 85 weiter folgend ging es dann auf die Bundesautobahn 70, ehe dann in Modschiedel ein technischer Zwischenstopp mit Einsatzbesprechung und Fahrerwechsel eingelegt wurde. Der Marsch wurde dann über die Bundesautobahnen 70 und 73 bis zur Ausfahrt Bad Staffelstein und sodann über Staats- und Kreisstraßen fortgesetzt. Die Marschübung endete dann wieder im Gewerbegebiet von Schney.
Kreisbrandrat Thilo Kraus dankte allen Beteiligten für ihren Einsatz und resümierte, dass die besonderen Aufgabenstellungen und Herausforderungen bei einer Kolonnenfahrt gut gelöst und das Übungsziel durchweg erreicht wurde.
Bildunterschrift:
Das Bild zeigt einige Fahrzeuge des Feuerwehr-Hilfeleistungskontingents bei der Abfahrt zur Marschübung.
Foto: (Landratsamt Lichtenfels / Achim Liesaus)
