LICHTENFELS (09.04.2025). “Neue Medien“ wie Computer, Handy, Internet, Online-Gaming und Social Media haben mittlerweile umfangreich Einzug in den Alltag von Familien gehalten. Im Bereich Informationsvermittlung, Unterhaltung und Kommunikation können diese technischen Neuerungen das Leben der Menschen erheblich vereinfachen. Vor Kindern und Jugendlichen macht diese Entwicklung nicht halt. Das große Angebot an „Neuen Medien“ ist aber auch mit Risiken und Gefahren verbunden.
Die daraus resultierenden Verunsicherungen bei Eltern und Erziehungsberechtigten wurden nun bei einem Informationsabend mit Fachvortrag aufgefangen und thematisiert. Die Präventionsfachkräfte des Sachgebietes Gesundheit im Landratsamt Lichtenfels organisierten diese Veranstaltung zum Thema „Medien im Familienalltag“ für Eltern, Erziehungsberechtigte und Fachkräfte am 01.04.2025 im Stadtschloss Lichtenfels. Eingeladen wurden insbesondere Eltern von Kindergarten- und Grundschulkindern im Landkreis Lichtenfels.
Der Medien- und Sozialpädagoge Jürgen Reinisch erläuterte fachlich und wissenschaftlich fundiert, welche Geräte und Apps bei Kindern und Jugendlichen besonders gerne und viel genutzt werden und welche Fallstricke, Hürden und Probleme damit einhergehen. Christiane Weiß, Sozialpädagogin der Erziehungsberatungsstelle der Caritas Lichtenfels, erklärte anschließend feinfühlig und mit pädagogischem Knowhow, wie Eltern die eigenen Kinder maßvoll an Apps, Streaming-Dienste und digitale Medien heranführen können und wie bei Verdacht auf übermäßigen Konsum reagiert werden kann. Dabei ist der eigene Umgang mit Handy, PC und Co. ebenfalls kritisch zu hinterfragen. Verhaltensänderungen, Schlafprobleme und Leistungsabfall in der Schule können erste Warnhinweise für einen gesundheitsschädlichen Medienkonsum sein. „Zeigen Sie Interesse an dem, was Ihre Kinder schauen, wem sie folgen und was sie spielen. Bleiben Sie ein verlässlicher Ansprechpartner für Ihr Kind – emotional greifbar, mit echtem Kontakt und viel Begleitung und Unterstützung gerade im Umgang mit den vielfältigen Medien.“, erklärte Christiane Weiß.
Im Anschluss an die beiden Vörträge standen die Referenten gemeinsam mit der Organisatorin und Sozialpädagogin Katharina Harenberg den Anwesenden bei Fragen Rede und Antwort.
Kinder und Jugendliche sind immer stärker ausgestattet mit technischen Geräten wie TV, Smartphones und Spielekonsolen. Im Jahr 2023 besaßen laut JIM-Studie 96 % aller Jugendlichen (13- bis 19-Jährige) ein Smartphone.
Bei weitergehendem Interesse an statistischen Daten zum Medienkonsum sei auf die KIM- bzw. JIM-Studien hingewiesen:
https://www.mpfs.de/fileadmin/files/Studien/JIM/2022/JIM_2023_web_final_kor.pdf
Auch in Zukunft sind bedarfsangepasst Elternabende bzw. Fachvorträge geplant. Darüberhinaus bieten die Sozialpädagoginnen des Sachgebiets Gesundheit Präventionsmaßnahmen direkt in den Schulklassen an und klären die Kinder und Jugendlichen in interaktiven Workshops zum Thema Mediennutzung auf. Sie arbeiten dabei eng mit den Grund- und weiterführenden Schulen sowie den Jugendsozialarbeiterinnen (JaS) im Landkreis Lichtenfels zusammen.
Unterschrift Bild 1: Christiane Weiß zeigt Wege für eine gelunge Kommunikation mit den eigenen Kindern auf.
Unterschrift Bild 2: Jürgen Reinisch berichtet über digitale Mediennutzung bei Jugendlichen
Quelle beide Fotos: Katharina Harenberg, LRA Lichtenfels