Landkreis folgt der Anregung des VdK/weiterer Baustein zur Barrierefreiheit
LICHTENFELS (05.02.2025). Was machen Menschen mit Sprach- und Hörproblemen, wenn sie einen Rufbus bestellen wollen? Gibt es Alternativen zur Bestellung per Telefon? Mit diesem Problem trat der VdK Lichtenfels an den Landkreis Lichtenfels als Aufgabenträger des ÖPNV heran.
„Nach intensiven Gesprächen mit unserem Dienstleister können wir nun sogar zwei Möglichkeiten anbieten, den Rufbus online, also ohne Anruf, zu bestellen.“ vermeldete Markus Köhlerschmidt, Arbeitsbereichsleiter ÖPNV beim Landkreis, den Erfolg.
Zum einen kann die Rufbus-Bestellung an folgende E-Mail-Adresse gerichtet werden: rufbuslichtenfels@calltaxi24.de
Diese Bestellung per E-Mail ist von Montag bis Freitag zwischen 8:00 Uhr und 15:00 Uhr möglich und geht direkt an den Betreiber des Callcenters.
Zum anderen besteht für Menschen mit Sprach- oder Hörproblemen die Möglichkeit das CarlE-Buchungsportal zu nutzen. Über das Portal können Fahrgäste jederzeit, rund um die Uhr, Fahrten buchen und haben zudem die Möglichkeit, ein persönliches Fahrtenbuch zu führen.
Der Link zum Portal lautet: https://carle.taxi4me.net/de
Wolfgang Dietzel, stellvertretender Kreisvorsitzender des VdK Kreisverbandes Lichtenfels und Beauftragter für Barrierefreiheit merkt dazu an: „Es ist gut, dass der Landkreis auf unsere Initiative hin hier aktiv geworden ist, um allen Menschen mit Handicap die Bestellung des Rufbusses zu erleichtern.“
Auch Landrat Christian Meißner zeigt sich positiv angetan von den neuen Möglichkeiten: „Barrierefreiheit im ÖPNV ist ein Auftrag, der erst nach und nach umgesetzt werden kann, da es hier viele verschiedene Facetten gibt.“
„Der wichtigste Schritt ist der Einsatz von Niederflurbussen, den wir mit Start der neuen Stadtbuslinie in Lichtenfels zum 1. September 2025, dann flächendeckend anbieten können. Darüber hinaus ist die Erhöhung der Bussteige an vielen Stellen bereits erfolgt – leider noch nicht flächendeckend. Die Kommunen werden dies aber Zug um Zug umsetzen.“ so Helmut Kurz, zuständiger Sachgebietsleiter im ÖPNV, zuversichtlich über die noch ausstehenden Arbeiten.
„Als Aufgabenträger des ÖPNV versuchen wir aber auch die Infos und Zugänge zum ÖPNV-Angebot zu optimieren. Zum einen ist da der Flyer für sehbehinderte Menschen in Braille-Druck, der Flyer „ÖPNV – Leicht erklärt“, ausformuliert in Leichter Sprache. Und nun bieten wir auch für seh- und hörgeschädigte Mitmenschen die Möglichkeit selbstbestimmt den Rufbus zu nutzen von der Bestellung bis zur Fahrt.“ resümiert Markus Köhlerschmidt die Arbeiten der letzten Wochen.
Landrat Meißner bedankt sich bei allen Beteiligten, sowohl den Dienstleistern des Landkreises als auch den Verbänden, die die Interessen der Mitmenschen mit Handicap gegenüber dem Landkreis immer wieder artikulieren. „Wir hoffen mit der neuen Möglichkeit den Rufbus online zu bestellen, einen weiteren Schritt in Richtung Inklusion getan zu haben, und freuen uns auf eine rege Nutzung.“ so der Landkreischef