Schriftgröße AAA

Themen / Inhalt

Pressemitteilung 019-2025: Gewalt ist nicht cool


Theaterprojekt zur Gewaltprävention an Grundschulen
 

LICHTENFELS (29.01.2024). „Was ist eigentlich Gewalt?“, fragte der Diplom- Sozialpädagoge und Theaterpädagoge Dirk Bayer die Grundschülerinnen und Grundschüler der 3. Klassen. Und die Frage war gar nicht leicht zu beantworten. Sind es Beschimpfungen, Auslachen oder Schlagen? Gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern erarbeitete der Schauspieler Dirk Bayer in kleinen Theaterszenen aus dem Schulalltag die Antwort.
So gab es den coolen Sven, mit dem alle befreundet sein wollten. Allerdings beleidigte er gerne und verlangte von neuen Freunden erstmal eine Mutprobe, wie die Tasche der Lehrerin absichtlich nass zu machen. Die Schülerinnen und Schüler durften selbst zu Schauspieler werden und im Rollenspiel erarbeiten, wie man mit Beleidigungen umgehen kann und was Freundschaft eigentlich bedeutet. Schnell war klar, dass Beleidigungen und Zwang „uncool“ sind und Freundschaft aus Vertrauen und Rücksicht besteht. Es wurde überlegt, welches Bedürfnis Sven durch sein Verhalten eigentlich befriedigen möchte und wie ihm seine Grenzen, ohne selbst zum Täter zu werden, aufgezeigt werden können.
In der anschließenden Szene konnten die Zuschauerinnen und Zuschauer, bevor sie selbst zu Akteuren wurden, um Lösungen zu erarbeiten, erleben wie eine neuer Mitschüler am ersten Tag an einer neuen Schule gleich gemobbt wurde. Nachdem der Unterschied zwischen Streit und Mobbing geklärt wurde, ging es auf die Suche nach Handlungsmöglichkeiten einer Klasse und jedes Einzelnen Mobbing, entgegen zu treten. Hilfe holen und Verantwortung übernehmen, um nicht zum Mittäter zu werden, war ein Lösungsansatz. Diese Lösungsmöglichkeiten spielte Dirk Bayer mit freiwilligen Mimen aus dem Kreis der Zuschauer anschaulich nach.
Weitere Szenen wie Streit unter Freunden beim Spielen oder Verhalten bei einer Prügelei auf den Pausenhof fesselten die Schülerinnen und Schüler. Sie wurden ermutigt Konflikte gewaltfrei zu lösen, aber auch Zivilcourage zu zeigen und Schwächere zu unterstützen und nicht weg zu sehen. Dirk Beyer tauchte in die Lebenswelt der Grundschülerinnen und Grundschüler ein. Jeder Schüler und jede Schülerin hatte eine der dargestellten Szenen ähnlich selbst erlebt oder beobachtet.
Und am Ende konnte gemeinsam auch die Frage, was Gewalt ist, beantwortet werden. Gewalt liegt dann vor, wenn es ein Opfer gibt. Die Schülerinnen und Schüler merkten, dass jeder ein subjektives Gewaltempfinden hat und jeder sich durch andere Worte oder Taten als Opfer fühlt. Respekt, Rücksicht, aber auch Mut sich für andere einzusetzen, helfen Gewaltspiralen zu unterbrechen und eine Klassen- und Schulgemeinschaft für alle positiv zu gestalten.
Der Erzieherische Jugendschutz des Landkreise Lichtenfels lud in Kooperation mit dem Kreisjugendring Lichtenfels Dirk Bayer mit dem interaktiven Theaterstück „Gewalt (k)ein Thema“ im vergangenen Dezember an die Grundschulen in Ebensfeld, Bad Staffelstein, Redwitz und Lichtenfels sowie an die St.- Katharina Schule ein. Das Theaterprojekt, das neue und gewaltfreie Lösungsansätze aufzeigt und zu einem respekt- und verantwortungsvollen Umgang untereinander ermutigt möchte, wurde von der Partnerschaft „Demokratie leben“ im Landkreis Lichtenfels finanziert.

019 - 2025_01_29_PM_Theaterprojekt

019 - 2025_01_29_PM_Theaterprojekt2
Bildunterschrift:
Dirk Bayer besucht die dritten Klassen der Albert-Blankertz Schule in Redwitz

Foto: (Albert-Blankertz Schule /Susanne Eichenauer)
 

Ansprechpartner / Kontakt

Kontakt